Konzeption

Egal ob Sportveranstaltung, Schultheater, Tag der offenen Tür oder einfach nur der tägliche Ablauf im SSD. Hier könnt ihr über organisatorische Dinge plaudern.

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18.11.2009, 14:55
Hallo,

in meiner Vorstellung hatte ich schonmal geschrieben, dass ich noch etwas zu unserem SSD schreiben möchte.

Seit Anfang des Schuljahres bin ich auf einer neuen Schule. Dort müssen wir das ganze Jahr über ein Sozialpraktikum machen, was immer Mittwoch-Nachmittags stattfindet. Ich habe mir dazu SSD ausgewählt. Leider existiert an unserer Schule nicht wirklich ein Konzept und wir sind jetzt zu viert (2 Jungs, 2 Mädchen) und sollen das alles halt irgendwie machen.

Zu Anfang des Sozialpraktikums mussten alle, also der ganze Jahrgang, einen "EH-Kurs" machen. Dieser hieß von der Schule aus so, wir hatten aber 12 UE mit einem Ausbilder und einer Helferin und 40 Schülern. Gemacht haben wir eigentlich nur LSM-Inhalte, sofern ich mich noch richtig an meinen LSM-Kurs erinnere. Die Bescheinigungen haben wir noch nicht.

Im SSD sind wir jetzt zwei Leute die neu auf der Schule sind und auch schon vorher SSD gemacht haben. Die beiden anderen machen das eigentlich nur, weil sie der Meinung sind, dass sie da ja sowieso nichts machen müssen. Unser Lehrer gibt uns da auch relativ viel Freiheit und es ist ihm eigentlich egal was wir machen.

Jetzt ist es so, dass wir bis Mitte Dezember erst einmal ein Konzept entwerfen sollen. Es gibt eins von vor 4 Jahren, das aber wohl nie so umgesetzt wurde. Außerdem ist es zum Teil echt falsch. Die anderen haben aber eigentlich keine Lust irgendetwas zu machen, auch keine Ausbildung. Die sagen einfach, dass eh nie etwas passiert und wenn, dann haben wir ja unsere Krankenschwester (wir sind ein Internat).

Bezüglich Ausbildung meinte unser Lehrer: Wenn ihr das wollt, dürft ihr das gerne machen, aber ihr habt ja ohnehin alle eine EH-Kurs!
Und auf die Frage, was denn genau unsere Zuständigkeiten sind: Naja, also nehmen wir mal das Beispiel, wenn sich einer in den Finger geschnitten hat, und da Leute drum rum stehen, kann es ja sein, dass einer von denen einen Schock hat. Ihr seit dann dafür zuständig, die rumstehenden wegzuschicken oder euch zu kümmern. Ihr dürft ja sowieso nichts ohne Lehrer machen, also ist der Lehrer dann auch für die echten Notfälle zuständig.

Naja. Das fand ich schon echt bescheuert. Und jetzt will natürlich sowieso niemand etwas machen, und wenn ich etwas mache, bin ich natürlich voll unten durch. Aber eigentlich würde ich schon gerne etwas machen und vorallem auch ein bisschen Weiterbildung, Denn gerade hier im Forum, wenn ich Fallbeispiele lese, dann fällt mir auf, wie sau viel ich doch vergessen habe, da ich in meinen bis jetzt 3 Jahren SSD zum Glück nie mehr als Pflaster kleben, Kühlen und einmal eine Kopf-Platzwunde versorgen musste.

Meine Mutter meinte, ich soll es am besten sein lassen, da es nur Energieverschwendung ist in diese Art von SSD etwas hineinzuinvestieren. Ich möchte das ganze aber so nicht wirklich wahrhaben und dachte ich erzähle euch einfach mal davon und höre mal was ihr so dazu sagt.

Viele liebe Grüße
Caro
18.11.2009, 16:39
Kein einfaches Problem.
Allerdings solltest Du erstmal Deine eigene Motivation klären:

Original von Caclog
Dort müssen wir das ganze Jahr über ein Sozialpraktikum machen, was immer Mittwoch-Nachmittags stattfindet. Ich habe mir dazu SSD ausgewählt.


Wenn der SSD für Dich ein Projekt für ein Jahr sein soll, würde ich vielleicht die Füße stillhalten und mich über ein einfaches Jahr freuen.

Wenn Du allerdings wirklich etwas aufbauen willst, das auch noch über das Jahr hinaus besteht, dann wirst Du als erstes sehr viel Überzeugungsarbeit bei Deinen Lehrern und Deinen Kollegen leisten müssen. Wenn allerdings schon eine Krankenschwester vor Ort ist, wirst Du es argumentativ nicht so einfach haben. Aber welches Internat hat denn eine eigene Krankenschwester? Übrigens könntest Du so argumentieren, dass die Schwester sicherlich nicht 24/7 verfügbar sein wird und ihr in ihrer Abwesenheit die EH-Maßnahmen sicherstellen könnt. Übrigens - wenn ich so das Notfallmanagement auf einer Normalstation betrachte, qualifiziert die Ausbildung zur Krankenschwester nicht automatisch zur Therapie von Notfällen.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

18.11.2009, 16:55
Da ich schon vorher in meiner alten Schule im SSD mitgearbeitet habe, hätte ich Lust weiterzumachen. Außerdem interessiert es mich halt, ich würde auch gerne Medizin studieren.

Die Krankenschwester ist schon nur für uns da, sie übernimmt aber auch die ganze Aufsicht im Internatsgebäude Vormittags.

Bestehen tut der SSD ja schon eigentlich seit 5 Jahren, ausgeführt worden ist er nie. Von den Lehrern ist es gewollt das es diesen gibt, aber sie sind sich nicht bewusst, wer eigentlich welche Aufgaben zu erfüllen hat. Abgeblich sollen wir auch unsere Krankenschwester etwas entlasten, aber ich sehe nicht ganz wie.
Das die Krankenschwester nicht umbedingt viel Ahnung von Notfällen haben muss ist mir auch klar, deswegen halte ich einen SSD auch durchaus für sinnvoll. Aber es ist halt so, dass der jedes Jahr von neuen Schülern geleitet werden soll (halt als Sozialpraktikum), die aber gar keine Ahnung haben. Diese dürfen wenn sie wollen die alten auch miteinbeziehen, müssen aber nicht.

Ich glaube echt ich sollte das lieber lassen, ich mache mir damit nur Stress und nicht umbedingt mehr Freunde.

18.11.2009, 18:20
Vielleicht kann ich dir mit ein paar Stichworten zur Seite stehen.

Wenn es darum geht Detailfragen zu klären, stehe ich auch gerne per Mail zur Verfügung.

Zunächst würde ich an deiner Stelle noch einige Mitstreiter suchen, die auch gewillt sind, das Projekt mit dir auf einen ordentlichen Sockel zu stellen.

Danach ist ein Konzept gefragt. Ihr müsst klären, wie ihr eure Aus- und Fortbildung gestalten wollt. Seid ihr z.B eine AG, eine Projektgruppe oder einfach nur eine sonstige Interessengemeinschaft von Schülern? In welchen Rahmen ihr tätig werden wollt (z.B. nur "Notfälle, kein "Pflasterkleben") und welche Ausrüstung ihr dazu benötigt, wer sie finanziert.

Weiter geht es damit eine Art Alarmplan zu erstellen. Es muss geklärt sein, wie ihr erreichbar seid, wo euer Material lagert und wie ihr euch im Alarmfall verhaltet.

Mit diesen Gedanken und Plänen im Hinterkopf sucht ihr nach Interssierten Schülern, die dem SSD beitreten wollen.

Möglichkeiten zur Mitgliedergewinnung oder welches Material sinnvoll ist und vieles mehr findest du auch unter der Rubrik FAQ.

18.11.2009, 20:40
Wende dich doch an eine HiOrg, die haben meist schon eine Arbeitshilfe o.ä., desweiteren kann ein Mitglied der HiOrg sicher deine Lehrer mehr überzeugen und informieren.
Damit umgehst du auch das Problem dich mit zu vielen Leuten selbst anzulegen.

Gruß
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

18.11.2009, 21:23
hey
also ..mach das was du gerne machen willst und versuch dir einen Kreis aufzubauen der das gleiche erreichen möchte wie du .
Sammel kontakte und leisste Überzeugungsarbeit beim Direx...such dir eine organisaton die euch betreut (DRK,JUH,MHD),ausser ihr habt iene so Spendable Schulleitung wie wir.
Fang erst einmal klein an und bau dich mit der Zeit auf...
WAs schwer werden ann ist den respekt von den Schülern zu gewinnen aber lass dich davon nciht beirren....
Wenn du weist was du wilst dann schaffst du das auf :D
ich drücke daumen :D
Komme aus der Nähe von Bonn bin in der Jugendfeuerwehr, dem Thw und dem SSD (SanH)unserer Schule tätig bin 16 Jahre alt =) :D =)

18.11.2009, 22:15
Hi
also ich will dir jetzt nicht den Abend versauen, aber ich sehe den SSD an deiner Schule im Moment dem Untergang geweiht. Gründe gibt es viele:
1.: Ihr besteht zur Hälfte aus unmotivierten Mitgliedern, die das nur aus Faulheit machen. Die werden euch keine Hilfe sein.
2.: Es wird verdammt schwer sein, als Schüler den Direx davon zu überzeugen, dass ihr notwendig seid, wenn es eine Krankenschwester gibt, die wohl etwas mehr drauf hat als ihr als Personen, die zwar mehr als einen LSM haben, aber per Definition keine EH´ler sind.
3.: Es gibt bis jetzt kein richtiges funktionstüchtiges Konzept.
4.: Habt ihr eine HiOrg zur Seite? Das ist in der Regel ein fetter Vorteil, aber der Kontakt muss erstmal zustande kommen und die werden auch nicht in etwas investieren, was evtl. nicht fortbestehen wird.
5.: Du hast selber schon gesagt, dass der SSD aus Schülern bestehen soll, die jedes Jahr wechseln. Das heißt, dass jedes Jahr zu Schuljahrsbeginn der SSD aus unerfahrenen LSM´lern besteht, was nun wirklich nicht Sinn der Sache ist.
6.: Da der SSD bei euch eine Art Wahlpflichtunterricht ist, ist die Motivation wahrscheinlich bei den meisten Leuten sowieso im Keller, da die den SSD nicht freiwillig durchführen wollen, sondern ihn als notwendiges Übel ansehen werden und somit eher als lästig.
7.: Eurem Betreuungslehrer ist die ganze Sache scheinbar völlig egal und gleichgültig.
8.: Ich stimme deiner Mutter vollkommen zu. Ich weiß nicht, in welcher Klasse du im Moment bist, aber gerade, wenn es auf den Abschluss hin geht, dann solltest du deine Energie lieber in Lernen investieren als in DIESEN SSD. Ich weiss, dass das schwer sein wird, aber es wird wohl das beste sein.

Letztendlich ist es natürlich schade, dass es an eurer Schule so endet, aber wenn es aus genannten Gründen nicht anders geht, dann ist das halt so.

Entschuldigung, wenn dich das jetzt ein bisschen hart trifft.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

18.11.2009, 23:18
@ LevSani

Deine Punkte 2 und 4 teile ich so nicht.

Wir haben völlig ohne HiOrg-Betreuung begonnen und das erste Jahr durchgestanden - in völliger Eigenregie.

Wir haben ebenfalls eine Schulkrankenschwester und dennoch war es nicht schwer, die Schulleitung zu überzeugen.
Zumal der SSD eine Ergänzung zur Krankenschwester darstellt (Pflaster kleben, Kühlakku ausgeben, Kopfweh, etc. --> Krankenschwester; Notfälle --> SSD) So kommt es allerdings auch zustande, dass nur etwa ein Einsatz pro Monat für den SSD zu verzeichnen war.

Das mit der Krankenschwester hat auch den Vorteil, dass keine Schüler gebunden werden, die einen Patienten stundenlang beaufsichtigen müssen.

19.11.2009, 00:54
So oder so würde ich mal ein Gespräch mit der Krankenschwester suchen - denke an ihrer Einstellung zu einem SSD könnte vieles stehen oder fallen. Ansonsten solltet ihr nochmal überlegen, ob man nicht auch erfahrenere Mitglieder dauerhaft einbinden kann.

19.11.2009, 15:54
Ich finde LevSani hat viele wahre Sachen angesprochen und klar kann man einen SSD in Eigenregie aufziehen, nur warum sollte man es unnötig schwer machen, das Rad neu zu erfinden und Geld für Material und Ausbildung, wenn dies alles über ne HiOrg zur Verfügung steht?
Und wegen der Krankenschwester muss man sich seine Argumente vorher sehr zurechtlegen und wie peit gesagt hat, sich mit ihr gut stellen.

Allerdings bin ich der Meinung, dass bei eurer momentanen Konzeption, den SSD jährlich neu zu besetzen, zum scheitern verurteilt ist.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

19.11.2009, 16:29
ja ..
also mit dem gespräch ist wirklcih eig. ne gute idee ....
vllt. könnt ihr ja nen sanH lehrgang bzw... mal dann nen EH Kurs machen wozu es dann natürlich wieder praktisch wäre ne org. an der Seite zuhaben .

ihr müsst jedesjahr wechseln ?... wieso macht ihr es nicht so das ihr einfach dann weiter mitgliedseid aber dann die organisation an jemanden weiter gibt weil es bringt nix wen eure nachfolger nextes jahr an der gleichen stelle stehen ..
wir bieten den SSD als arbeitsgemeinschaft an ;)
Komme aus der Nähe von Bonn bin in der Jugendfeuerwehr, dem Thw und dem SSD (SanH)unserer Schule tätig bin 16 Jahre alt =) :D =)

20.11.2009, 13:45
Danke für die vielen Antworten,

@LevSan: Das trifft mich nicht wirklich hart, so ungefähr waren auch meine Gedanken zu dem Thema, ich konnte mich aber nicht dazu entschließen das ganze einfach aufzugeben. Deshalb wollte ich halt mal eure Meinung hören und was euch so dazu einfällt.

Die Zusammenarbeit mit der Krankenschwester ist eigentlich ganz gut, zumindest unterstützt sie uns mehr, als unser Betreuungslehrer. Am Konzept werden wir leider sehr wenig drehen können, vor allem müsste man da wenn schon echt enorm viel Energie reinstecken, die ich bei 42 h "Unterricht" die Woche momentan einfach nicht habe.

Ich denke mal ich werde mich halt wie Don gesagt hat über ein einfaches jahr freuen. Aber trotzdem vielen Dank für eure Anregungen.

20.11.2009, 13:59
Original von Caclog
Ich denke mal ich werde mich halt wie Don gesagt hat über ein einfaches jahr freuen.
Original von Caclog
Mit der Einstellung werdet ihr nie einen gescheiten und vor allem nie einen nützlichen SSD auf die Beine stellen können! Wenn man von Anfang an sagt, dass man eig. kein Bock hat was zu tun, wird das auch nichts!
Original von Caclog Konzept werden wir leider sehr wenig drehen können, vor allem müsste man da wenn schon echt enorm viel Energie reinstecken, die ich bei 42 h "Unterricht" die Woche momentan einfach nicht habe.
Original von Caclog
Bei uns wird der SSD komplett von zwei Leute organisiert und die sind in der Q11 (11.Klasse G8 ) und in der K12 (12.Klasse G9), haben also eindeutig mehr schulisches zu tun, aber die hängen sich trotzdem 100%ig rein, und nur deshalb bleibt unser SSD schon seit Jahren bestehen!...Also, nehmt euch die Zeit die ihr braucht, steckt Arbeit rein, dann hat euer SSD auch eine Zukunft!

Ich wünsch dir auf alle Fälle viel Erfolg, ihr schafft das schon, auch wenn's mit Sicherheit nicht einfach wird...
Zuletzt geändert von Nachwuchssani am 20.11.2009, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
RDH | DRK | FFW | 11. Klasse

Im Falle eines Falles ist richtig fallen Alles!

21.11.2009, 10:57
Also ich sehe da eigentlich auch sehr wenig bis keine Chancen einen SsanD ins Leben zu rufen - weder kurz noch langfristig. Die Konstellationen hierfür sind denkbar ungünstig und Levsani hat vieles auch richtig angesprochen.
Die Hauptprobleme hierfür sehe ich in der Motivation, die ja so gut wie gar nicht vorhanden ist und es mangelt hier auch an geeignetem und kompetenten Fachpersonal um eine Ausbildung zu beginnen und diese auch über Jahre hin weiter zu führen. Außerdem gehört hier auch eine kontinuierliche Betreuung der Mitglieder dazu, dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen.
Es ist ja schön und gut, wenn einige trotzdem dazu ermutigen und erzählen, an ihrer Schule ging das auch, so muß ich da ein wenig zum nachdenken anregen. Es ist bei weitem nicht so, daß eigene Erlebnisse und Erfahrungen sich so einfach auf andere übertragen lassen. Dazu sind die Situationen leider viel zu unterschiedlich, aber man kann ja trotzdem versuchen, den einen oder anderen Vorschlag für sich zu nutzen.

Ein Konzept auszuarbeiten ist eigentlich keine große Sache - wenn man Ahnung von der Materie hat ... hängt aber auch von den jeweiligen Gegebenheiten einer jeden Schule ab. Bei Fragen dazu würde ich auch gerne versuchen euch weiter zu helfen.

Gruß Jürgen


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