Halbautomat vs. AED - Eine Alternative für den Sanitätsdiens

Tasche, Rucksack oder Koffer? AED ja oder nein? Ist eine Trage wirklich notwendig? Dienstkleidung? Warnwesten? Wo einkaufen? Alle diese Fragen und alles Weitere, was mit eurer Ausrüstung zu tun hat, findet hier Platz!

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25.10.2010, 09:17
Original von Don Spekulatius

(...)
Steht doch z.B. in den aktuellen Leitlinien:

Although biphasic waveforms are more effective at terminating ventricular arrhythmias at lower energy levels, have demonstrated greater first shock efficacy than monophasic waveforms, and have
greater first shock efficacy for long duration VF/VT.
153–155 No randomised studies have demonstrated superiority in terms of neurologically intact survival to hospital discharge. Biphasic waveforms have been shown to be superior to monophasic waveforms for elective cardioversion of atrial fibrillation, with greater overall success rates, using less cumulative energy and reducing the severity
of cutaneous burns,156–159 and are the waveform of choice for this procedure.


(...)

OK - ein Vorteil in Hinblick auf Krankenhausentlassung konnte noch nicht gezeigt werden, aber das ist für viele Prozeduren der Fall.


Genau das ist doch aber der Knackpunkt:

Mich interessieren in erster Linie die harten Endpunkte "Gesamt-Überlebensrate" und ggf. noch "neurologisches Outcome".

Wenn hier gesagt wird, dass die Verwendung eines biphasischen Defibrillators keinen EInfluss auf das neurologische Outcome und die Überlebensrate hat, ist es in meinen Augen sinnlos, für eine nicht überlegene Therapie mehr Geld zu investieren.

Was bringt es, sich teure, neue Geräte anzuschaffen, die vielleicht eine höhere Erfolgsrate bei der primären Defibrillation haben, die Patienten im Endeffekt aber doch nicht überleben bzw. ein genau so mieses neurologisches Outcome haben.

Das ist doch genau so wie mit der Saugglocken-Thoraxkompression...

Hier werden Surrogat-Parameter verwendet, die überhaupt nichts über den tatsächlichen, endgültigen Behandlungserfolg aussagen.

So etwas findet sich häufiger in Medikamentenstudien oder Verkaufsbroschüren für "neuartige" Geräte in der Medizintechnik. Interessanterweise hast du gerade diesen entscheidenen Satz nicht Fett hervorgehoben.

Ich glaube, ich werde mich da mal etwas mehr in die Primärliteratur hineinknien...
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 25.10.2010, 09:18, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

25.10.2010, 09:55
Original von Hajo Behrendt
Genau das ist doch aber der Knackpunkt:

Mich interessieren in erster Linie die harten Endpunkte "Gesamt-Überlebensrate" und ggf. noch "neurologisches Outcome".

Wenn hier gesagt wird, dass die Verwendung eines biphasischen Defibrillators keinen EInfluss auf das neurologische Outcome und die Überlebensrate hat, ist es in meinen Augen sinnlos, für eine nicht überlegene Therapie mehr Geld zu investieren.

Was bringt es, sich teure, neue Geräte anzuschaffen, die vielleicht eine höhere Erfolgsrate bei der primären Defibrillation haben, die Patienten im Endeffekt aber doch nicht überleben bzw. ein genau so mieses neurologisches Outcome haben.

Das ist doch genau so wie mit der Saugglocken-Thoraxkompression...

Hier werden Surrogat-Parameter verwendet, die überhaupt nichts über den tatsächlichen, endgültigen Behandlungserfolg aussagen.

So etwas findet sich häufiger in Medikamentenstudien oder Verkaufsbroschüren für "neuartige" Geräte in der Medizintechnik. Interessanterweise hast du gerade diesen entscheidenen Satz nicht Fett hervorgehoben.

Ich glaube, ich werde mich da mal etwas mehr in die Primärliteratur hineinknien...


Für viele Faktoren ist kein eindeutiger Überlebensvorteil nachgewiesen. Für Adrenalin zum Beispiel. Dennoch ist Adrenalin in den Leitlinien vorgesehen und Du kämst sicher nicht auf die Idee, die Adrenalingabe bei einer Reanimation anzuzweifeln - oder? Die Leitlinien werden von Experten geschrieben, die sich teilweise Jahre wenn nicht Jahrzehnte mit dem Thema beschäftigen. Das Thema ist komplex, das Outcome generell ist schlecht und die Krankenhausentlassung mit gutem neurologischen Outcome ist so selten, dass es eben sehr schwer ist, einen Vorteil nachzuweisen. Daraus sollte aber nicht jeder einzelne ableiten, dass es keinen Sinn macht, sich an die ERC-Leitlinien zu halten.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

25.10.2010, 13:43
Hat sich zumindest in meinem Anliegen gerade eh erledigt. Die neuen Geräte sind von der STK zurückgekommen.

Laut Aussage des Medizintechnikers sind die Geräte (Dräger Cardiolog 2000 S) biphasisch programmiert und entsprechen so den aktuellen Anforderungen, auch wenn sie etwas älter sind.

Allein vom "Aussehen" sollte man sich nicht täuschen lassen ;)...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!
18.10.2017, 16:47
Ein Defibrillator gehört einfach dazu. Es kann Leben retten. Es gab schon Situationen da habe ich mir einen gewünscht. Ich kann diese Seite nur empfehlen: SPAM
Zuletzt geändert von gorld am 18.10.2017, 17:59, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Spam, Benutzer dauerhaft gesperrrt.
BeitragDieser Beitrag wurde gelöscht durch gorld am 27.04.2021, 09:23.

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