Schulsanitätsdienst - Das Original!

Wer von Euch wertet denn die angefallenen Einsätze nach Art, Kategorie, Alter, Wochentag, Verbleib usw. aus und nutzt die derart gewonnenen Daten zur Optimierung des Systems?

Bei uns ist es so geregelt, dass zum Ende des Schuljahres hin eine Jahresstatistik erstellt wird, in der die Erkrankungs- bzw. Verletzungsarten kategorisiert werden. Zudem wird geguckt, wie oft der RD da war und in welchen Monaten sich besonders viel ereignet hat. Zudem, bei wie vielen Fällen andere Mitschüler involviert waren (also Tätlichkeiten).

Optimiert wird die ganze Zeit über, bsps. wurde überlegt, was man machen sollte, wenn die Sanis andauernd während der Unterrichtszeit zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen alarmiert werden und ob man das irgendwie ändern kann.

Also wir nicht wir schreiben alles ins Verbandsbuch und das wars .
Gut wir gucken auch mal wie oft der RD da war aber das hat normalerweise jeder Sani im Kopf bei uns.
Wieso möchtest du das denn auswerten.

Original von blaue retterin
Gut wir gucken auch mal wie oft der RD da war aber das hat normalerweise jeder Sani im Kopf bei uns.

Also das würde ich mal bezweifeln.

An meiner ehemaligen Schule wurden die Einsätze bezüglich Verletzungsmuster und RD-Alarmierung zusammengefasst. Irgendwann gab es auch mal nen Preis dafür, dass unser SSD der Kasse in seiner Funktion als Filter relativ viel Geld gespart hat.

Original von blaue retterin
Wieso möchtest du das denn auswerten.

Um aus den Ergebnissen ableiten zu können welchen Materialbedarf man hat, welche Fortbildungsschwerpunkte man legen muß oder um auch die Schulleitung auf Gefahrenschwerpunkte hinzuweisen.

Auch wichtig ist mir persönlich eine Optimierung der Einsatzpersonendauer.

Ja gut das ist war .... wir haben ne liste im Saniraum hängen wo jeder fehlendes Material rein schreiben kann und die Ausbildungsthemen sind bei uns jedes Jahr das gleiche ... deswegen hatte ich mich gewundert aber gut so hat man einen genauen Überblick

Original von madhef
Auch wichtig ist mir persönlich eine Optimierung der Einsatzpersonendauer.

Inwiefern erwartest du dir Erkenntnisse bezüglich der Einsatzpersonendauer? Wenn es um die Zahl der anwesenden bzw. alarmierten Helfer geht, ist das sicherlich interessant, bei der Dauer gab es bei uns aber nie Probleme.

Original von Akkon
Inwiefern erwartest du dir Erkenntnisse bezüglich der Einsatzpersonendauer?

Beispiel: Alarmierung wegen kleinem Schnitt in den Finger.

Im schlimmsten Fall tauchen da bei uns alle drei Diensthabenden SSDler auf. Da es dabei maximal 5 min. Arbeit für eine Person geht dürften letztendlich maximal 20 Personeneinsatzminuten draufgehen (5 min pro alarmiertem SSDler + die 5 min. die der eine SSDler arbeitet). Wird der Zeitansatz höher, so muß man fragen ob besondere Umstände vorlagen oder ob die SSDler einfach mal die Gelegenheit genutzt haben länger dem Unterricht fernzubleiben.

Endziel ist es bei uns alle Einsätze in denen der Schüler in der Schule verbleibt in weniger als 15 min. Gesamteinsatzdauer abzuarbeiten und dies mit geringstmöglichem Personaleinsatz (=Personaleinsatzstunden).

Ja das kann ich nachvollziehen. Die beste Lösung wären dafür dann einfach zwei "Schleifen" bzw. zwei unterschiedliche Handynummern.
Bei der Rechnung musst du mir nochmal erklären, warum da nochmal 5 Minuten drauf kommen. Bei 3 Sanis würde ich spontan auf 15 kommen und fände das auch logisch.

Bei der Rechnung musst du mir nochmal erklären, warum da nochmal 5 Minuten drauf kommen. Bei 3 Sanis würde ich spontan auf 15 kommen und fände das auch logisch.

Das sind für jeden der drei je 5 min. (großzügig gerechnet) die als Hin- und Rückweg sowie der Abklärung der Lage dienen. Der erste bleibt vor Ort und erledig das was zu erledigen ist (+ 5 min.) und der Rest zieht ab. Macht zusammen 20 geleistete Minuten.

Ja das kann ich nachvollziehen. Die beste Lösung wären dafür dann einfach zwei "Schleifen" bzw. zwei unterschiedliche Handynummern.

Wir nutzen ein System bei der drei Sanis Dienst haben, welche per Durchsage alarmiert werden. Durch die Zahl von drei Sanis ist auch bei kurzzeitigen Ausfällen und Verhinderungen (z.B. Klassenarbeit) sichergesetellt, das i.d.R. min. zwei Leute auflaufen.

Wichtig ist uns jedoch eine zeitnahe Personalreduzierung auf das für den jeweiligen Einsatz Notwendige.

Danke, jetzt hab ich die Rechnung auch verstanden.
Hm also derzeit kommen erstmal alle und ziehen dann u.U. wieder ab, wenn beispielsweise. nur einer benötigt wird? Das ist ja auch nicht umbedingt der ideale Weg. Fragt sich nur, ob sich eine Umstellung im Vergleich zum Nutzen lohnt. Aber genau deswegen sammelst du ja Daten...

Original von Akkon
Hm also derzeit kommen erstmal alle und ziehen dann u.U. wieder ab, wenn beispielsweise. nur einer benötigt wird? Das ist ja auch nicht umbedingt der ideale Weg.

Stimmt, wäre dies grundsätzlich so, wäre es nicht ideal.

Vorteil ist, daß bei nicht zeitkritischen Kleineinsätzen (=kleines Pflaster &Co) die SSek. den Schüler zumeist direkt an einen der diensthabenden Schulsanis verweist (sofern sie nicht schon direkt aufgesucht wurden), zudem werden ein Teil der Einsätze in den Pausen durch einen Bereitschaftsdienst (2 der drei Diensthabenden) abgearbeitet.

Bei den Einsätzen, die dann noch per Durchsage alarmiert werden kommen derzeit im Schnitt etwa 2,2 Schulsanis und bei einem hohen Anteil dieser Einsätze kann man (zumindest einen Teil der Zeit) sinnvoll mit zwei Leuten arbeiten.

Original von Akkon
Fragt sich nur, ob sich eine Umstellung im Vergleich zum Nutzen lohnt. Aber genau deswegen sammelst du ja Daten...

Genau. Unter Anderem deshalb. Mein Ziel ist natürlich auch noch eine gezielte Ausrichtung der Fortbildung und Materialplanung. Des weiteren plane ich die Erarbeitung von SER für gewisse Meldebilder.

BTT:
Also mein Chef will zwar, dass wir (also letztendlich ich) eine Auswertung machen, jedoch werde ich mich weigern, das anzufertigen, da wir alleine seit der Einführung unseres neuen Protokolls im November 08 insgesamt fast 400 Einsätze abgearbeitet haben, wobei wir natürlich nicht jedes Pflästerchen festhalten.

Original von LevSani
BTT:
Also mein Chef will zwar, dass wir (also letztendlich ich) eine Auswertung machen, jedoch werde ich mich weigern, das anzufertigen, da wir alleine seit der Einführung unseres neuen Protokolls im November 08 insgesamt fast 400 Einsätze abgearbeitet haben, (...)

Schade eigentlich. Bei der Datenmenge hättest du eine sinnvolle Grundlage. Der Mindestaufwand ist meines Erachtens auch nicht sehr groß. Folgende Daten reichen für so etwas ersteinmal aus:

- Kalenderwoche
- Wochentag
- Jahrgangsstufe
- Dauer des Einsatzes
- Art des Einsatzes (Unfall, Sportunfall, Erkrankung, Sonstiges)
- Verbleib des Schülers (Unterricht, Arzt/KH, Heim)

Das kann man natürlich noch genauer erfassen, dann ist es natürlich etwas umfangreicher.

Original von LevSani
(...) wobei wir natürlich nicht jedes Pflästerchen festhalten.

Aber hoffentlich jedes Pflästerchen was in Folge eines Unfalls im Sinne des SGB VII geklebt werden mußte (Stichwort: Dokumentationspflicht).

Original von LevSani
Also mein Chef will zwar, dass wir (also letztendlich ich) eine Auswertung machen,[...]

Meinst du jetzt Auswertung oder einfach Dokumentation? Dokumentieren müsst ihr eure Einsätze doch sicherlich immer, oder? Wie madhef schon schrieb, ist es grade bei einer größeren Zahl von Einsätzen interessant, da mit steigenden Einsatzzahlen die Werte belastbarer werden und naturgemäß auch mehr Potimierungspotential besteht.

Original von madhef
Vorteil ist, daß bei nicht zeitkritischen Kleineinsätzen (=kleines Pflaster &Co) die SSek. den Schüler zumeist direkt an einen der diensthabenden Schulsanis verweist

Kommt der Pat. dann direkt zu dem Sani in den Klassenraum oder wie darf ich mir das vorstellen?