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BeitragVerfasst: 28.04.2014, 17:37
von peit
Hmm - glaube ich bin ganz froh, dass ich nicht so bald in GB Rettungsdienst fahren werde...
Weißt du, warum die - wenn sie schon eine Thorakotomie durchführen - transthorakal defibrillieren!? Ich ging davon aus, dass gerade die Möglichkeit zur intrathorakalen Defibrillation ein großer Vorteil der offenen HDM wäre - gerade in Hinblick auf einen Perikarderguss etc ...

BeitragVerfasst: 28.04.2014, 18:58
von Don Spekulatius
Original von M1k3
Jain. AFAIK sind alle eingeschlossen wo es gemacht wurde. Aber es wird eben selten gemacht.

Das mit Ludwigshafen wusste ich nicht, sehr interessant. Wobei es natürlich wenig bringt wenn es nur ein Arzt macht..


Wenn ich es aber richtig verstanden habe, reden wir ja immer noch von nur etwa 30 Patienten. Das wird nicht reichen, um dieses Verfahren zu etablieren.
In eine Studie die Patienten zu integrieren "bei denen es gemacht wurde" ist auch keine Wissenschaft. Nehmen wir einmal an, ich mache routinemäßig bei Reanimationen ein Sono. Wenn ich nun eine Perikardtamponade finde, dann kann ich diese durch eine Nadelpunktion entlasten.
Analysiere ich nun in einer Studie alle Patienten, bei denen ich eine Nadelpunktion des Perikards mache, komme ich so auf eine sehr hohe Überlebensrate. Das ist aber Käse - ich müsste (am Besten) alle Patienten mit Arrest nach penetrierendem Thoraxtrauma randomisieren und die Hälfte konventionell, die andere Hälfte mit offener Thoraxkompression behandeln.

Aber mal sehen, was die nächsten Leitlinien sagen.

BeitragVerfasst: 28.04.2014, 21:25
von M1k3
Original von peit
Hmm - glaube ich bin ganz froh, dass ich nicht so bald in GB Rettungsdienst fahren werde...
Weißt du, warum die - wenn sie schon eine Thorakotomie durchführen - transthorakal defibrillieren!? Ich ging davon aus, dass gerade die Möglichkeit zur intrathorakalen Defibrillation ein großer Vorteil der offenen HDM wäre - gerade in Hinblick auf einen Perikarderguss etc ...



1. Das machen nicht irgendwelche RTWs, sondern manche HEMS.

2. Bei traumatischen Herzkreislaufstillstand ist VF/VT eher selten. Defibrillieren ist also nicht so sehr nötig.

3. VERMUTLICH wollen die nicht noch entsprechende Hardpaddles für intrathorakale Defibrillation vorhalten, und dann anschließen. Der Defi wird meist vom RTW genutzt. Ich denke mal es ist logistisch einfacher wenn der Pat. doch mal Strom braucht das konventionell zu machen.

BeitragVerfasst: 29.04.2014, 18:45
von peit
Naja, das wäre konsequent, aber so eine sehr invasive Therapie, die dann aber nicht auch ausgenutzt wird erscheint mir eigenartig.

HEMS entspricht dem deutschen NEF/ RTH?

BeitragVerfasst: 30.04.2014, 10:27
von M1k3
HEMS heist grundsätzlich nur Helicopter Emergency Medical Services.

In England gibt es grundsätzlich kein Notarztsystem, außer auf den meisten Schrauben. Der Heli in London ist üblicherweise von einem Facharzt in Anästhesie oder Notfallmedizin der Oberarzt ist, oder fast Oberarzt ist besetzt, zusammen mit einem extra ausgebildeten Paramedic.

Der Heli in London bedient i.d.R. auch nur schweres Trauma, ist also erfahren in diesem Gebiet. Nachts und bei schlechtem Wetter bieten viele HEMS in UK ihren Dienst mit PKW an, um medizinische Maßnahmen an die E-Stelle zu bringen die sonst dem "standard Paramedic" verwehrt wäre. (RSI als bestes Beispiel).