ABCDE-Schema

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11.01.2010, 14:24
E xposure: Entkleidung; Ist Rettungsdienst vorbehalten!


Wieso das so ist? Weil wir es so in der Ausbildung gelernt haben, keine Ahnung wieso eben ohne Entkleidung. Ich habe das Schema so aufgeschrieben, wie wir es gelernt haben.

Wie Lev Sani jedoch bereits sagte, es ist bei einigen Szenarien erforderlich, den Patienten zu entkleiden, da geb ich ihm vollkommen recht.

Da unser SSD nicht mehr beim MHD ist, sonder bei der JUH, haben wir eine neue Ausbilderin von der JUH bekommen, welche ich bei nächster Gelegenheit (leider erst wieder in 2 Wochen :( ) zum Thema entkleiden von uns noch einmal Fragen werde.

Also, Viel Grüße, Thorbi 110
Zuletzt geändert von Thorbi 110 am 09.02.2010, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
14 Jahre; Ausbildung: Notfallhelfer; Leiter SSanD von Saniseite aus; Teamführer 1. SSD Team; Materialwart; Mitglied bei der JF der Stadt Grafin bei München und der MHD Jugend Ebersberg

11.01.2010, 17:29
Es ist natürlich klar, dass es Situationen gibt, wo es zwingend erforderderlich ist, die Kleidung vom Körper zu entfernen.
Bzw. auch mal eine Jeans aufschneiden, wenn V.a. offene Fraktur vorliegt. Hier bei aber den Patienten davor fragen, ob das okay ist.

Ich würde sagen, wenn es die Situation erfordert. Egal ob bei einer Reanimation das Hemd aufreisen oder bei einer Fraktur nach Absprache mit dem Patienten die Hose aufschneiden. Ich gehe auch nicht davon aus, dass euch bspw. ein Patient mit Polytrauma auch Schadensersatz verklagt. ;)
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

11.01.2010, 17:34
Mir ist zumindest ein Fall bekannt, der damals im "alten" Forum die Runde machte, wo ein Ersthelfer nach einer erfolgreichen Reanimation auf Schadensersatz für das Hemd verklagt wurde.
Der Richter hat da aber laut Überlieferung die passenden Worte für den Kläger gefunden, der selbstverständlich auf den Prozesskosten sitzen geblieben ist.

Gab IMHO auch zu dem Fall einen Rettungsdienst-Artikel.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

11.01.2010, 17:36
Also zum Thema entkleiden wurde uns halt gesagt, wir mögen es bitte von der Witterung abhängig mach. Denn wenn ich zu dieser Jahreszeit bei minus 5 °C zu einem VU komme, zieh ich den Pat. nur aus bzw erst aus wenn ich eine "warme Umgebung" habe (z.B. RTW).

Airway/C-Spine (Atemwege frei/Protektion der HWS)
Breathing/Ventilation (Atmungstätigkeit, Pulsoxy)
Circulation (Kreislauf erfassen & äußere Blutungen)
Disability (neurologische Situation erfassen)
Exposure/Enviroment (Pat. entkleiden/erhalt von Körperwärme)


Wenn ich unser Skript noch als Dokument fürn Computer bekomme bin ich auch gerne bereit es mal so wie wir es letzens gelernt haben hier rein zustellen (falls das möglich ist)(hab grade leider nicht die Zeit alles abzutippen.

liebe grüße
EDEL SEI DER MENSCH, HILFREICH UND GUT!!!

Sanitäterin A+B des BRKs
Ausbilderin Grundlagen Betreuungsdienst
und Mädchen für alles...

&Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenschwester :)

17.05.2012, 10:44
Erst letztens haben wir so eine Fortbildung gehabt und der Kollege, den ich persönlich kenne hat des echt verdammt super erklärt. Ich und einige mehr aus unseren KV nehmen dieses Schema ja nicht nur für Traumapatienten her, man kann es ja auch für Internistische Sachen hernehmen.

Mmmhh zum Ausziehen würd ich bloß sagen: "Mit Hemd und Hose keine Diagnose".

Wo ich eine Frage an die Männer von uns stellen muss: Hattet ihr schon einmal eine weibliche Patientin die ihr unter den Buchstaben E entkleiden musstest? Wie ist es euch ergangen, bzw. was habt ihr euch da gedacht?
(Korinther Hohelied)"Die Liebe ist langmütig und freundlich; Die Liebe eifert nicht, sie treibt nicht Mutwillen, sie erfreut sich nicht von der Ungerechtigkeit sondern erfreut sich von der Wahrheit.." (Korinther Hohelied)

17.05.2012, 11:57
Es liegt in der rettungsdienstlichen Natur, häufiger auch mal weibliche Patienten entkleiden zu müssen. :)

Wichtig ist es die (ansprechbaren) Patienten im Vorwege aufzuklären und ggf. eine Erlaubnis einzuholen.

Bei akut lebensbedrohlichen Situationen oder nicht ansprechbaren Notfallpatienten entfällt das natürlich.

Von Vorteil ist auch der Einsatz von gemischten Teams, dann kann die Kollegin das Entkleiden übernehmen, sofern das einsatztechnisch möglich ist.

Hilfreich ist vielleicht auch, dass die Standard-Patientin im Rettungsdienst deutlich über 60 Jahre alt ist... :D
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

17.05.2012, 12:04
Und was sind da eure Gedanken? habe zum Glück sowohl als Helfer und auch als Patient das noch nie erleben müssen. ;)
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17.05.2012, 12:12
Mit den Gedanken bist du schon beim nächsten Schritt im Versorgungsalgorhyhtmus: Dem Bodycheck. Du suchst ja parallel schon nach Verletzungen oder Fehlstellungen. Im Hinterkopf muss man allerdings auch haben, dass die Patientin möglichst vor Schaulustigen abgeschirmt ist, bevor das mit dem Entkleiden losgeht. Allerdings darf dadurch max. wenig zusätzliche Zeit verstreichen. Ich kann ja beim Unfall die Brandpatschen mit den Decken nicht minutenlang rumdirigieren bis ausgeschlossen ist, dass Umstehende noch einen Blick erhaschen können, während die schwer verletzte Patientin verstirbt (Verhältnismäßigkeit der Mittel).

Im Rettungsdienst kann man aber in einigen Situationen mit der kompletten körperlichen Untersuchung warten, bis die Patientin im Fahrzeug ist.
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 17.05.2012, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

17.05.2012, 12:16
Gedacht wird da gar nix - bzw. nur medizinisches..Du bist ja schlichtweg mehr oder minder im Stress bei sowas.... Nur als mir mal beim Aufschneiden eines BHs ein Teil der Einlagekissen ins Gesicht geflogen sind (erstaunlich was für eine Spannung auf manchen Push-ups ist) habe ich zugegebnermaßen etwas nicht-medizinisches gedacht:

WTF! WTF!?!? 8o

(Krumel, April 20dingsdums 16:irgendwas, Landstraße XY)

17.05.2012, 12:23
Hahaha :) war sicher auch mal eine lustige Erfahrung, jetzt weißt du wenigstens wovor man sich beim Aufschneiden hüten soll :D

Ich hab das schon bei einigen Kollegen mitbekommen, dass die trotz Stress immer noch andere Gedanken hatten, etwas Versautere, wenn du weißt was ich meine, wobei ich der Meinung bin das das nicht in Ordnung ist.

Aber ich glaube die werden schon wissen, was sie tun..;)
(Korinther Hohelied)"Die Liebe ist langmütig und freundlich; Die Liebe eifert nicht, sie treibt nicht Mutwillen, sie erfreut sich nicht von der Ungerechtigkeit sondern erfreut sich von der Wahrheit.." (Korinther Hohelied)

17.05.2012, 12:37
Original von TaMi
Ich hab das schon bei einigen Kollegen mitbekommen, dass die trotz Stress immer noch andere Gedanken hatten, etwas Versautere, wenn du weißt was ich meine, wobei ich der Meinung bin das das nicht in Ordnung ist.


Solche Gedanken kommen sicherlich hinterher und dann wird damit "angegeben".

Warst du schonmal beim Gynäkologen? Der denkt auch nicht immer was versautes, nur weil er ne unbekleidete Frau sieht, das ist sein Job, so wie das Entkleiden im RD auch zum Job gehört, bei gewissen Einsätzen.
Grad bei Traumapatienten hat man wohl besseres zu tun, als sich über die sexy Dessous oder die nette Oberweite zu freuen.

Wenn du aber solche Sprüche (ich wage zu bezweifeln, dass sie was "versautes" im Einsatz gedacht haben) schon "nicht in Ordnung" findest, solltest du dir für die Arbeit in einer HiOrg ein dickeres Fell zulegen - gerade als (halbwegs gutaussehende) Frau.
Zuletzt geändert von Wie am 17.05.2012, 12:38, insgesamt 2-mal geändert.
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)

17.05.2012, 12:42
Warum beschränkst du dich eigentlich bei deiner Frage auf männliche Einsatzkräfte!? Ich denke das sich Männer und Frauen dabei recht wenig unterscheiden - allenfalls in der Art, die durch gesellschaftliche Konventionen festgelegt wird, wie darüber gesprochen wird...

17.05.2012, 12:53
Quatsch peit, Frauen würden niemals denken oder sagen "Was für ein toller Körper/geiler Arsch" etc... :D
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)

17.05.2012, 12:54
Da sind wohl meine Argumente ziemlich niedergeschlagen worden mit Recht, danke für die professionelle Aufklärung. Vielleicht denk ich ja manchmal über Sachen nach die eigentlich nicht nötig sind, kann auch sein..;) sorry nochmal
Zuletzt geändert von TaMi am 17.05.2012, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
(Korinther Hohelied)"Die Liebe ist langmütig und freundlich; Die Liebe eifert nicht, sie treibt nicht Mutwillen, sie erfreut sich nicht von der Ungerechtigkeit sondern erfreut sich von der Wahrheit.." (Korinther Hohelied)

17.05.2012, 13:03
Wollte grade sagen..Das ist jetzt auch net besonders mit der Patienteneigenschaft verbunden das man da evtl. einen Spruch unter Kollegen fallen lässt....
Das kann auch auf Assistenzärztinnen, Studentinnen, Passantinnen oder Töchter von Patienten bezogen sein...Und - man glaubt es kaum: manchmal (seeehhhrr selten) sogar auf Kolleginnen...

Und jetzt kommt der Hammer: Ich weiß aus sicherer Quelle das dies nicht nur Männer sondern auch Frauen machen....

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