Einsatz Chirurgisch Pausenhof (EH, SSD)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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06.08.2010, 17:59
Ich halte gar nichts von der "prophylaktischen" Anlage einer Cervikalstütze beim VU.

Wenn die Personen rumlaufen und ihren Kopf bewegen, wird höchst wahrscheinlich keine schwerwiegende Verletzung der HWS vorliegen...

Die meisten "Schleudertraumata" mit entsprechenden Beschwerden werden erst durch die unnütze Cervikalstütze ausgelöst!
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

06.08.2010, 18:01
Interessant zu wissen...

Ich meine eingeklemmte, bewusstlose Personen.
Habe mich entgültig verabschiedet!!!

06.08.2010, 18:05
Original von BORN TO RESCUE
@ David

1. gut die lieben Einheiten..... werd mich bemühn

2. es waren keinerlei Frakturzeichen erkennbar, das Schienen war wie das Anlegen einer Zervikalstütze beim VU- vorsorglich und damit das bein nich zu doll bewegt wird.

3. Das Sekre weiß aber vill. nicht genau was los ist.

4. Da wir keine RTW Ausrüstung haben, ist das ja wohl nicht zu viel (Hatte mal einen Einsatz, wo ich min 3 mal laufen durfte, da kein anderer da war))

5. Sicherlich bleibt der, der zu erst da war da, aber wie gesagt, wir SSD'ler sind Hauptberufliche Schüler und das geht vor, grad wenn man Englisch 5 ist. Hätte ich Musik gehabt, wäre das was anderes gewesen. Und ich habe mich nicht aufgespielt oder aufgedrängt, ich war ledeglich als erstes zufällig da.

6. Da hast du recht, mein erstes FB ging ein wenig in die Hose...

1. Schön.

2. *hust* wenn du schon so einen Vergleich ziehst... bei nem VU rufste doch direkt die 112 ein, warum nicht hier?

3. Das macht nichts... "Guten Tag, Sekreteriat des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums, Fein hier. Ihr Sohn Hugo Egon hat sich beim Spielen verletzt und wird vom Schulsanitätsdienst betreut. Könnten Sie vorbeikommen und ihn abholen?" Punkt. Was willst du da groß an Infos rauspumpen?

4. Oh, du warst alleine im Einsatz und es war keiner da, der laufen konnte? Du Armer, musstest alles ganz ganz alleine machen... :rolleyes:
Man verlässt als einziger Helfer NUR aufgrund des Eigenschutzes oder zum Absetzen des Notrufs einen Patienten, was du da scheinbar getrieben hast geht in Richtung fahrlässiger Schwachsinn. Tschuldige wenns hart klingt, aber deine Schilderung klingt sehr danach.

5. Oh, du warst zufällig als erster da und hast deine Kollegen rumgescheucht und dann noch "gescheites Material" geholt und verbastelt... klar, das macht jeder, ne?
Ich schreibe mal ganz deutlich, was ich dazu denke: Wenn ich als Schulsani als Erster vor Ort war, bin ich auch beim Patienten geblieben und für den Unterricht war ich dann freigestellt, da bin ich dann zwar vielleicht "hauptberuflich Schüler", allerdings in dieser Situation mit Sonderrechten, die ich auch ohne zu zögern nutze, wenn ich merke, dass meine Kollegen es nicht auf die Reihe bekommen oder meine Hilfe wünschen. (Dir scheint das ja, freundlich gesagt, scheißegal zu sein, um was dich deine Kollegen bitten...)

6. Ich weiß das sehr genau... deshalb überleg dir dein Schlussstatement in Zukunft kurz nochmal und entscheide, was wirklich "negativ" und was "einfach nur blöd gelaufen" ist. Viele Ausrufezeichen und ein Unterton ála "Idiot, wie kann man nur auf so ne Idee kommen!?" solltest du vermeiden, kommt nicht so gut an ;)

06.08.2010, 18:07
Da natürlich!
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06.08.2010, 18:08
Original von BORN TO RESCUE
Ich meine eingeklemmte, bewusstlose Personen.

Bewusstlose Personen und Cervikalstütze. War da nicht was?
Endlich EH! 04.05.2008!

06.08.2010, 18:11
Original von gorld
Bewusstlose Personen und Cervikalstütze. War da nicht was?

Du wirst doch nicht etwas so abstruses wie... die labile Bauchlage meinen, oder :rolleyes:

06.08.2010, 18:13
@ David Die haben mich gefragt wer da bleibt (4 Leute hatten dienst)

Ich habe nicht den Patienten verlassen, es war ein Kollege auch noch vor Ort

Beim VU: wenn ich schon ne Zervikalstütze habe, werd ich wohl auch nen Güdel und ne Absaugpumpe haben, oder?
Habe mich entgültig verabschiedet!!!

06.08.2010, 18:15
Solange du vorher den Atemweg gesichert hast (Guedel- oder Larynxtubus) und Absaugbereitschaft hergestellt hast kannst du ja den HWS-Kragen ruhig anlegen.

Es ist aber schwachsinnig, den Betroffenen mit Cervikalstütze in die Seitenlagerung zu drehen... Entweder, oder...
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06.08.2010, 18:16
Hajo Behrendt
Solange du vorher den Atemweg gesichert hast (Guedel- oder Larynxtubus) und Absaugbereitschaft hergestellt hast kannst du ja den HWS-Kragen ruhig anlegen.

Nen Guedeltubus ist doch kein Aspirationsschutz? ?(

Born to Rescue
@ David Die haben mich gefragt wer da bleibt (4 Leute hatten dienst)
Ich habe nicht den Patienten verlassen, es war ein Kollege auch noch vor Ort

Auf was beziehst du dich momentan?

06.08.2010, 18:20
Original von David

Nen Guedeltubus ist doch kein Aspirationsschutz? ?(




Nö, natürlich nicht. Dafür ja die Absaugbereitschaft.

Der Larynxtubus bietet übrigens auch nur eingeschränkten Aspirationsschutz, wer auf Nummer sicher gehen will, sollte narkotisieren und ET-intubieren...

Also, unsere Lehrmeinung ist:

Entweder Sicherung der Atemwege und Absaugbereitschaft, dann kann die HWS-Immobilisation installiert bleiben und der Patient muss nicht bewegt werden,

oder Seitenlagerung. Dazu muss aber die Cervikalstütze entfernt und der Pat. achsensymmetrisch gedreht werden.
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 06.08.2010, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

06.08.2010, 18:23
@ David 4 Sanis Pausenhof

ich + Kollege wo ich 3mal laufen durfte

@ Hajo, was ist besser: Güdel + Pumpe oder SSL?
Zuletzt geändert von BORN TO RESCUE am 06.08.2010, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
Habe mich entgültig verabschiedet!!!

06.08.2010, 18:23
Original von Hajo Behrendt
Ich halte gar nichts von der "prophylaktischen" Anlage einer Cervikalstütze beim VU.

Solange die Leitlinien etwas davon halten, ist Deine Meinung nicht ganz so von Belang.

Der Larynxtubus bietet übrigens auch nur eingeschränkten Aspirationsschutz,

Richtig. Allerdings gibt es IMHO noch keinen Case-Report einer Aspiration unter LT.
Zuletzt geändert von Don Spekulatius am 06.08.2010, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

06.08.2010, 18:33
Leitlinien stellen lediglich Handlungsempfehlungen dar.

Von diesen kann ich in Einzelfällen abweichen, was dann natürlich mit einem erhöhten Risiko für mich verbunden ist, wenn es schief gehen sollte.

Also muss ich entscheiden, ob ich damit leben kann oder nicht. Im geschilderten Fall kann ich das.


Auch Leitlinien können sich irren... Oder wieso erfolgt eine regelmäßige Überarbeitung... ? :))

Fraglich ist auch, welchen Evidenzgrad genau diese Empfehlung (der prophylaktischen Anlage eines HWS-Kragens) innerhalb der Leitlinie aufweist...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

06.08.2010, 18:33
Original von BORN TO RESCUE
Zu euch ist Negatives zu sagen:

- Handschuhe hätte man früher anziehen können
- Tragetuch nicht mitgenommen
- Kein Bodycheck durchgeführt, vielleicht weitere Verletzungen


Zu den Handschuhen: Im SSD ziehe ich mir die Handschuhe meistens vor Ort an, weil ich nicht immer welche sofort griffbereit in meiner Hose habe (im Gegensatz zu San-Diensten).

Das Tragetuch habe ich extra nicht mitgenommen weil ich es meistens nicht brauche und wenn dann nicht dringend. Ich hätte hier von einem Transport abgesehen und stattdessen einen RTW geholt. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt schon weg.

Einen Bodycheck hätte man machen können. Die Person war ansprechbar, orientiert und hat trotz expliziter Nachfrage keine weiteren Schmerzen/Verletzungen geäußert. Also meiner Meinung nach nicht zwingen Notwendig, zumal es in diesem Fall wohl nur zusätzlichen Stress für den Patienten bedeutet hätte.

Soweit zu deiner Kritik, dein nächstes FB läuft bestimmt besser. ;)

Grüße
Berliner Schilkröte
High-water Food Service
Private Coffee, 3. preußisches Sanitätsgeschwader Berlin

06.08.2010, 18:57
Original von Hajo Behrendt
Leitlinien stellen lediglich Handlungsempfehlungen dar.

Von diesen kann ich in Einzelfällen abweichen, was dann natürlich mit einem erhöhten Risiko für mich verbunden ist, wenn es schief gehen sollte.

Also muss ich entscheiden, ob ich damit leben kann oder nicht. Im geschilderten Fall kann ich das.

Zumindest in der Ausbildung Deiner Untergebenen solltest Du Deine Aussagen zumindest begründen können. Außer, dass Du der Meinung bist, dass eine HWS-Immobilisation sinnlos ist, wird da nicht viel Substanz kommen. Dein Argument mit dem Schleudertrauma durch HWS-Immobilisation reicht jedenfalls nicht, da es hier um die prophylaktische, längerfristige Immobilisation geht, und nicht um ein paar h bis zum Frakturausschluß.

Fraglich ist auch, welchen Evidenzgrad genau diese Empfehlung (der prophylaktischen Anlage eines HWS-Kragens) innerhalb der Leitlinie aufweist...

Richtig. Aber selbst der schwächste Evidenzgrad (Expertenmeinung) sollte noch ein wenig fundierter sein, als die Meinung eines Sanis - oder?


Auch Leitlinien können sich irren... Oder wieso erfolgt eine regelmäßige Überarbeitung... ? :))

Weil sich die Medizin weiterentwickelt und immer wieder Ergebnisse aktueller Studien neu in den Entwicklungsprozess einfließen.
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