Einsatz im Chemieraum [erfahrener EH/San]

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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25.08.2010, 12:20
Der Notarzt bittet euch noch darum, noch einen Einweiser rauszustellen für den RTW.

Das FB ist damit beendet und zur Diskussion freigegeben.
Bitte lasst zunächst Püppi zu Wort kommen, danach mich und dann kann der Rest seine Kritik los werden.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

25.08.2010, 12:24
Wenn der Einweiser von eben noch bei uns im Raum ist, soll er wieder runtergehen und den RTW einweisen.

Also ich fand das FB gut gestellt. Nur ich hab meinen Kollegen total vergessen und deshalb ziemlich spät den RR und so erfragt. :)
Ich glaube LevSani wollte mich erst auf eine falsche Spur locken ;)
Ansonsten denke ich mal, dass ich an die wichtigsten Sachen gedacht habe.
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
Mit Schwimmflügeln kann man im Regen fliegen! :)

25.08.2010, 12:32
Ich finde das FB war für Püppis Qualifikation gut gelöst.
Sie hat sich zunächst nur auf die Maßnahmen beschränkt, die sie selbst auch sicher beherrscht.
Nachdem sie dann daran gedacht hat, dass sie noch Kollegen hat, die etwas mehr können als sie selbst, hat sie auch die Sachen machen lassen, die sie selbst nicht beherrscht, von der sie aber wohl wusste, dass sie jetzt mal angewendet werden sollten.
Auf Nachfrage hätte man noch erfahren, dass der Patient die gleichen Symptome in abgeschwächter Form am Vortag schon bei einer Fahrradtour bemerkt hat, sie aber nach kurzer Pause wieder abgeklungen sind.
Wäre das FB duch einen Sanitäter bearbeitet worden, hätte ich noch bemängelt, dass das Blutdruckmessen und die Sauerstoffgabe sehr spät kamen.

Ich selbst hatte einen ähnlichen Fall dieses Jahr beim Wasserrettungsdienst an der Küste und habe ihn nur auf den SSD umgemünzt. Der reale Patient hat jedoch noch den Sauerstoff verweigert.
Der Patient hat zunächst keine allzu großen Schmerzen verspürt, da es bei Diabetes-Erkrankten teilweise zu einem gestörten Schmerzemfinden kommt.
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25.08.2010, 12:36
6 Liter via Brille?

Der Gedanke "Sauerstoff" ist zwar sehr gut, aber bei dem Herzinfarkt den der Lehrer da grade hat, wäre eine Maske + ausreichend Flow sicher nicht verkehrt.

Sauerstoffmangel am Herzen bedingt durch Verengung der Herzkranzgefäße, da hätte ich doch gerne die bestmöglichste Sättigung, das werd ich mit Brille nicht ausreichen hinkriegen.

Ansonsten: Anamnese vollständig erhoben?
SSD-Koordinator
Rettungssanitäter & Gruppenführer

25.08.2010, 19:00
Würde Tecan zustimmen, und hab noch ne andere Frage:

Eure Diskussionen immer mit der Leistelle find ich total Spannend. Ich habe die 112 bisher immer nur in Berlin rufen dürfen, aber hier fragt keiner nach Vorerkrankungen, Medikamentenlisten oder ähnliches.

M/W, Alter, verdachtsdiagnose, evtl. welches Rettungsmittel (und natürlich wohin). Mehr ist da nie gewesen an gewollter Info. Ist das bei euch echt so üblich das die Lst. soviel abfragt?

Wenn ja: leitet die Lst. diese Info auch an die Rettungsmittel weiter? Wenn ja, per Fax oder über Funk oder wie?
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

25.08.2010, 19:11
Also, in den beiden Rettungsdienstbereichen wo ich bisher gefahren bin fragt die Leitstelle nicht nach Vorerkrankungen, wenn das Meldebild schon ausreichend für eine gescheite Disponierung ist.

Bei der Meldung "Person mit Brustschmerz, Brustenge" oder ähnliches eindeutiges wird wahrscheinlich nicht weiter nachgefragt.

Bei der Meldung "Person gehts nicht so gut, Schlechter AZ" oder ähnlichem wird schon genauer nachgefragt.

Ziel des Leitstellendisponenten ist es ja nicht, genau zu wissen was der Patient hat und dann zu behandeln, sondern entsprechend vorgegebenen Meldebildern entsprechende Rettungsmittel (RTW, NEF) zu disponieren.

Also, meistens steht auf dem Fax net viel drauf. Stichwort "Brustenge, Herzinfarkt" oder so reicht ja..
Manchmal steht auch nur "Internistisch" drauf.
SSD-Koordinator
Rettungssanitäter & Gruppenführer

25.08.2010, 21:36
Original von Tecan
Also, in den beiden Rettungsdienstbereichen wo ich bisher gefahren bin fragt die Leitstelle nicht nach Vorerkrankungen, wenn das Meldebild schon ausreichend für eine gescheite Disponierung ist.

Bei der Meldung "Person mit Brustschmerz, Brustenge" oder ähnliches eindeutiges wird wahrscheinlich nicht weiter nachgefragt.

Bei der Meldung "Person gehts nicht so gut, Schlechter AZ" oder ähnlichem wird schon genauer nachgefragt.

Ziel des Leitstellendisponenten ist es ja nicht, genau zu wissen was der Patient hat und dann zu behandeln, sondern entsprechend vorgegebenen Meldebildern entsprechende Rettungsmittel (RTW, NEF) zu disponieren.

Also, meistens steht auf dem Fax net viel drauf. Stichwort "Brustenge, Herzinfarkt" oder so reicht ja..
Manchmal steht auch nur "Internistisch" drauf.


lol
Danke, das ist mir schon geläufig..... bei der Berliner Feuerwehr steht auch oft nur "PiN HiLoPe" aufm Fax.... Mir gings jetzt drum in Erfahrung zu bringen warum in den FBs so oft "ewige" Dialoge stattfinden zwischen Lst. und Anrufer. :=)
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- Heino

25.08.2010, 22:28
Also als Ex-Leitstellendispo in einer integrierten Leitstelle sei hier gesagt, das jeder Disponent je nach seinem fachlichen Hintergrund anders abfragt. Es mag Leitstellen geben, die ein festgelegtes Schema haben (evtl an der Reihenfolge der Eingabe in die Einsatzmaske orientiert), aber oft läuft das Gespräch ja nicht so, wie man das plant. ;)

Und gerade bei unspezifischen Notfällen habe ich durchaus genauer nachgefragt, um ggf abgrenzen zu können, ob ich RTW, RTW+NA oder den Hausbesuchsdienst (KV-Arzt) da hin schicke. Oder gar den Leuten einfach nur anrate, zum Arzt zu gehen, ins KH zu fahren oder ähnliches.

Ihr ahnt nichtmal, wieviele Telefonate da ablaufen (ohne Scherzanrufe), auf die keine Aktion von Seiten der Leitstelle erfolgt (konkret: Alarmierung eines Rettungsmittels).

@Vorerkrankungen: Bei Verdacht auf Re-Infarkt oder Re-Apoplex hab ich das meist angesagt. Oder bei NAP wenn ein Diabetes bekannt ist o.ä. .... aber letztlich ändert das für das Team draussen ja wenig bis gar nichts. Sie können das zwar berücksichtigen, aber die Versorgung bleibt sich ja gleich.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

25.08.2010, 22:34
Also ich persönlich habe bis jetzt noch keinen Notruf wegen einem Herzinfarkt abgesetzt, das ist bis jetzt immer über die jeweilige Hauptwache gegangen, die das dann an die Rettungsleitstelle weitergeleitet hat, von daher kann ich nicht sagen, wie das bei diesem Meldebild aussieht.
Allerdings reden die Dispos bei uns auch noch über weitaus sinnlosere Sachen. Ich bin schon von einem Dispo gefragt worden, ob es denn bei uns auch so regnen würde etc., also von daher wundert mich da jetzt nichtmehr so viel...
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26.08.2010, 00:24
Zu dem FB finde ich wurde schon alles gesagt, aber zu dem Notruf mal was vom Niederrhein.
Ich werd nach Name und Alter des Patienten gefragt, manchmal wenn ich nicht sage, dass ich einen Einweiser rausstelle, werde ich noch gefragt, wie das Einsatzmittel anfahren soll. Sonst erzähl ich dem Dispo nur das nötigste, manche fragen aber auch nicht nach diesen oben erwähnten Daten. Nach Medikamenten und Vorerkrankungen bin ich bis jetzt noch nicht gefragt worden, hatte aber auch noch keinen Notruf wegen etwas ganz schlimmen, wie einem Herzinfarkt.
Ich finde GeKue's Aussage ziemlich zutreffend. Er war ja auch vom Fach :rolleyes: .
@GeKue Ich war überrascht, als ich das erste Mal bei der Besichtigung die Zahlen gehört hatte, wo kein Einsatzmittel geschickt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Kevin Drieschner (FW, SSD)

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