Schulsanitätsdienst - Das Original!

Vorwort:
So, der erste Notfall im neuen Forum steht an. Ich hoffe die neue Umgebung verwirrt euch nicht oder lenkt euch ab. Zum Warm-Up also ersteinmal etwas Leichtes.

Ausgangssituation:
Es ist April. Das Wetter ist schrecklich - schrecklich wechselhaft! Morgens kalt, es regnet, teilweise auch Schneeregen, die Straßen sind klat udn du frierst. Mittags dann warm, Sonnenschein, 15°C und du weißt nciht wohin mit deiner Jacke. Mit dieser Situation geht ja bekanntlich jeder anders um - wie du jetzt auch merken wirst!
Es ist 07:22 und du kommst gerade aus der Kälte in die Schule. Es ist warm und das freut ich erstmal. Während du grad am Schwarzen Brett stehst und dort die aktuellen Ankündigungen ließt gibt es eine Durchsage:
Achtung eine Durchsage. Der Schulsanitätsdienst falls schon im Hause bitte umgehend ins Sekreteriat!

Einsatzmeldung:
Dort angekommen erfährst du, dass eine Schülerin knapp 300m vor der Schule mit dem Fahrrad gestürzt sei. Mehr kann dir die aufgeregte Freundin auch nicht sagen.


Ausrüstung:
Ihr habt folgende Notfallausrüstung:

- RescueBag I (sehr umfangreiches Verbandmaterial, RR, Tragetuch, Dokumentation, mehrere Sam-Splints, Stiffneck Select, Sofort-Coolpacks, Sofort-Wärme-Packs, Burn-Packs)
- RescueBag II (Sauerstoff & Zubehör, BZ, Pupillenleuchte, Pinzette, Schere & Co., Guedeltuben, Beatmungsbeutel & Zubehör, Absaugpumpe & Zubehör, Augenspühlung)
- 2 Wolldecken
- Spineboard


Einsatzkräfte:
Wegen des frühen Tags sidn erst 2 andere Schulsanitäter vor Ort. Ihr seid also zu dritt.


Eindruck vor Ort:
Die Freudnin bringt euch nach draußen zu dem verunfallten Mädchen. Es liegt ziemlich mittag auf dem Fahrradweg knapp vor der Schule. Das Fahrrad liegt rund 10m weiter auf dem Boden. Augenscheinlich ist die Patientin ansprechbar und blutet stark am Kopf. Was die etwas stutzig macht ist, dass sie nur ein bauchfreies Top und einen Minirock trägt - während du trotz warmer Jeans, Pullover und dicker Jacke noch zitterst.







Und jetzt seid ihr dran. Ich wünsche viel Spaß und gutes Gelingen

Also...

erstmal in ne Rettungsdecke wickeln!
Mit ihr reden: Was ist passiert, wo tut es weh?
Kopfschmerzen?

Den Kopf genau untersuchen und die (vermutlich vorhandene) Platzwunde mit einem Kopfverband versorgen.
RR und Puls...
Kann sie gehen?

Gegebenenfalls (wenn möglich)auf die Trage und ab ins sanizimmer... die erfriert sonst noch...

RD rufen

Schon als du sie in die Rettungsdecke wickeln willst gibt sie stärkste Schmerzen an. Da du nun nahe bei ihr stehst siehst du auch warum: Sowohl re. Arm, alsuach re. Bein sind abnormal gelagert.
Was passiert ist kann sie dir nicht genau sagen. Sie weiß nur, dass sie auf einmal weggerutscht ist mit dem Fahrrad und dann lag sie auch hier und ihr wärt angerannt gekommen. Vermutlich sei es wohl glatt gewesen fügt sie dann noch zu. Als du sie nach Kopfschmerzen fragst meint sie, es würde ihr alles weh tun. Kopf, Hals, Beine, Arme, Bauch.. einfach alles!

Ein Kollege misst in der Zeit auch schonmal RR und Puls: 100/60 und 94.

Wenn du nach dem RD rufst, was erzählst du denn dem Disponenten am anderen Ende?

(deine weiteren Punkte lasse icherstmal weg, da ich dir eine Chance geben will dich auf die aktuelle Situation einzulassen)

Ich gehe mal davon aus das "abnormal gelagert" indirekt für Fraktur steht (ich bin EH... kenn mich also noch nicht sehr gut aus^^)

Also:
Dem RD sage ich Fraktur(Arm/Bein) und Verdacht auf Gehirnerschütterung ;unterkühlt.

Der Arm/das Bein werden sogut es geht mit Samsplint gestützt.

Die Rettungsdecke wird sogut es geht um herum drapiert.

Das verfrachten ins Warme überlasse ich dem RD...

wie lange brauchen síe?

Diverse offene Wunden werden versorgt sogut es geht.

Ansonsten überwache ich die Vitalwerte und Rede mit ihr.

Ganz wichtig: Eltern informieren, aber nicht unbedingt zur Unfallstelle rufen...

Ja, also abnormal gelagert heißt ziemlich sicher, dass dort eine Fraktur ist. Du kannst auch irgendwie mit den SamSplints und Jacken das ganze so stabilisieren, dass es weniger weh tut. Schmerzen hat sie trotzdem!

Mit was genau deckst du sie zu? Ihr habt ja Wolldecken und die Rettungsfolien.

Der Disponent sagt dir, er würde einen RTW schicken. Der brauch wohl ungefährt 6 Minuten meint er.

Wie willst du die Eltern informieren lassen? jetzt sofort oder später. Rufst du an oder lässt du jemanden anrufen?

Vitalwerte, bzw. RR und HF sind jetzt wie folgt: 100/60, HF 100.

Also... ich denke zum Zudecken fast eher die Folie, die Woldecken sind recht schwer und ich weiß nicht ob das auf den Verletzten Gliedmaßen so angenehm ist. Ausserdem weist die Folie auch Feuchtigkeit ab.

Die Eltern werden, wenn der RD so schnell da ist vom KH informiert, dann spart man sich die Panikattacken hysterischer Mütter an der Einsatzstelle. Blutdruck zu niedrig, Puls zu hoch.... Die Wolldecken werden vllt. noch zum Stabilisieren der Frakturen mitverwendet.

Ja... mehr kann ich (mit meinem jetzigen wissen) eigentlich nicht machen, ich möchte sie ja so wenig wie möglich bewegen. Mit ihr reden ist ganz wichtrig, damit ich sofort merke wenn sie sich "verabschiedet".

Joa, sehe ich auch so. Also vor ab schonaml von mir an dich: Sehr schön gelöst. Wie du sagtest: Als Erst-Helfer hast du mehr Maßnahmen noch cniht gelernt und damit war es die ichtige Entscheidung. Auf alle Fälle besser als etwas zu risktiren.
Als Tipp bei den Decken: Erst legst du vorsichtig die Wolldecke über die Patientin. Die sind nciht so schwer, dass sie Schmerzen verursachen würden. Dann kommt eine Rettungsfolie darüber. Ist dann quasi die beste Kombination. Je anch Zustand des Patienten kann man auch dann versuchen eine Decke bzw. zumindest eine rettungsfolie gegen die Kälte/Nässe unter die Patientin zu basteln. Funktioniert meistens sehr gut, da die Folie sehr dünn ist und einfach zu handhaben ist.

So, jetzt gehen wir davon aus, dass der Rettungsdienst eintrifft und vor dir steht. Mach noch schnell eine Übergabe - also erzähl dem RD was passiert ist, was du bisher gemacht hast udn was du an Verletzungen/Erkrankungen festgestellt hast.

Also gut ich berichte:

Vom Fahrrad gestürzt.

Maßnahmen:
Wäremeerhalt, "Schienung", Vitalwerte, Betreuung.


Arm/Bein gebrochen; vermutlich Gehirnerschütterung und leichte Unterkühlung

Werte:
RR 100/60, HF 100

P.S. Wir haben so alte RK-Wolldecken, die sehr schwer sind, daher war ich ein bisschen vorsichtig^^

Ich spiel dann mal RD...

Danke schön!

Ich stelle mich euch und natürlich insbesondere der Patientin vor.

Sie bekommt einen Stiffneck, danach folgt ein s.g. Bodycheck, d.h. ich taste die Patientien von oben bis unten ab, um zu erfahren, wo was kaputt ist (Wie siehts vor allem am Bauch aus?). Auch die Pupillenreaktion wird bei der Gelegenheit gleich geprüft.

Was machen Puls und Blutdruck?

Bodycheck ergibt neben den bereits bekannten Verletzungen noch ein Hämathom am re. Oberbauch und dort auch starke Schmerzen.
RR ist bei 100 palpatorisch und einer HF von 131. Pupillen sind rund, reagieren beidseits und sind mittelstark geweitet.

Oops... Da vermute ich mal ein stumpfes Bauchtrauma mit starken Einblutungen.

Ist der Bauch hart?

Wie lange braucht der Druide, wenn ich ihn jetzt nachbestelle? Und wie lange brauche ich bis zum KH?

Die Patientin bekommt schonmal zwei großlumige Zugänge. Solange sich der RR bei 100 hält, verzichte ich aber erstmal noch auf viel Volumengabe. Viel Druck macht schließlich auch viel Blutung... ;-)