Mal wieder: Ein Fallbeispiel für Alle (SAN ==>RD)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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17.12.2014, 13:26
Moin!

Für das heutige Mittwochs-Fallbeispiel suchen wir noch Protagonisten. Ein Mitglied des SSD wäre super, bei Interesse gerne noch ein Kollege. Zudem brauchen wir je nach Ablauf des Fallbeispiels wohl einen Rettungsdienstler, der auch von einem Kollegen unterstützt werden darf.

Ihr werdet - auf welchem Wege auch immer - als SSD in den "Werkraum" alarmiert, wo gerade eine Klasse Unterricht hat und töpfert.

Keine Gefahren, normale klimatische Bedingungen, Ausstattung gemäß gutem SSD-Rucksack.

Und bitte :good:
17.12.2014, 13:42
Darf ich? :D Ich bin SanH und im SSD :D
17.12.2014, 13:51
Na klar:)

Stell' dir noch einen möglichst netten, gut aussehenden Kollegen vor, den du mitnimmst...

Im Werkraum findet ihr den sichtlich aufgebrachten Abi-Jahrgang, der sich im Rahmen einer kleinen "Kurs-Weihnachtsfeier" verkünstelt hat. Dabei sind die Feierlichkeiten einer jungen Patientin wohl nicht so gut bekommen, sodass diese nun bei deinem Eintreffen sportlich vor sich hin krampft.

Jetzt darfst du mal was tun...
17.12.2014, 14:05
Gut. Wir sind also zu zweit. Kollege hat den Rucksack. Handy haben wir dabei.
Handschuhe ziehen wir unterwegs an.

Patientin liegt also am Boden ?
Wenn ja, dann
- > Krampfen lassen
- > gibt es irgendwelche Gegenstände (Stühle,...) die man zur Seite stellen kann, ohne sich selbst dabei zu gefährden ? Da dürfen die anderen ruhig mithelfen.
Wenn wir nichts wegbringen können (zur Sicherheit der Patientin), dann sollen die anderen bitte Abstand halten (machen wir übrigens dann auch).

Gleichzeitig frage ich, ob jemand die Pat. kennt und mir sagen kann, ob sie eine Erkrankung hat und ob das schon einmal passiert ist. Kollege soll daraufhin den Notruf absetzen (-> Krampfanfall; wenn sie Epileptikerin ist dann bitte auch mit dazu sagen).
17.12.2014, 14:26
Überraschenderweise ist die Schülerin sowohl bei ihren Klassemkameraden wie auch der Lehrerin bekannt und "gehört" hierher. Da man sie aber lediglich "näher" aus dem Kunst-LK kennt weiß man sonst nicht allzu viel zu ihr, neben den Klassikern wie Name, Alter, Notendurchschnitt, Geschlecht:)

Aktuell krampft die Patientin noch munter vor sich hin, der Kopf dotzt hin und wieder mal auf den Laminat-Boden, und vor dem Mund bildet sich eine interessante fleischwasserfarbene Speichel-Schaum-Konstruktion...
17.12.2014, 14:46
Was meinst Du mit "gehört hierher"?

Wie krampft sie denn gerade? So, dass sie uns noch damit verletzen könnte oder nur noch leicht, sodass wir schon einmal Kontakt aufnehmen können?

Notruf ist also abgesetzt.
Schüler sollen bitte raus; einige sollen vor Ort bleiben um den RD einzuweisen.
Lehrerin kann drinnen bleiben (sofern sie psychisch geseehen dazu in der Lage ist). "Wie heißt denn die Schülerin?"

Kollege soll mal Material vorbereiten.
( Was haben wir denn zusätzlich alles?
- Stifneck?
- o2 ?
- Absaugpumpe?
- Pulsoxy? )
17.12.2014, 14:54
Noch krampft sie generalisiert, und "gehört hierher" im Sinne von "sie ist Schülerin in dieser Klasse". Ich fand von dem her deine Frage etwas irritierend, "ob sie jemand kennt".

Die Schülerin heißt Lisa, und die Lehrerin scheint nach kurzem Gutachten psychisch soweit ok, dass sie bleiben dürfte.

Material habt ihr, was ihr wollt..aber was soll der arme Kollege denn jetzt vorbereiten? Einfach "Material vorbereiten" ist ja schon mal ganz nett, aber vielleicht etwas "zielführender", konkreter..?
17.12.2014, 15:21
Achso...
Ich hätte sagen sollen, ob sie jemand "näher kennt"... :) Damit habe ich gemeint, dass mir jemand vllt sagen kann, ob sie eine Erkrankung hat.

Ja, ich wollte erst einmal wissen was wir denn nun haben, um mit der Versorgung anzufangen (:
Vorbereiten kann er den Sauerstoff (Maske) und er soll die Absaugbereitschaft herstellen.
(Rucksack legen wir neben Patientin hin, sodass wir beide rankommen.)

Ähm... ich weiß nicht, was ein generalisiertes Krampfen ist, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass wir nun mit der Erstversorgung beginnen können (?) .
Ist sie in der Lage, mit uns zu sprechen? Ist sie etwas orientiert?

Ansprechen:
"Hallo Lisa, mein Name ist xy, ich bin vom SSD. Wir kümmern uns jetzt um dich, der RD kommt gleich."

A:
- weiterhin Speichelfluss? Herrscht Aspirationsgefahr?
Helfer 1 (ich) gehe an den Kopf. Helfer zwei soll absaugen.

Ist die Patientin ruhig? Dann würden wir ihr an dieser Stelle ein Stifneck anlegen. "Wir legen dir jetzt eine Halskrause an, die ist etwas unangenehm."

B:
- Blässe? Zyanose? Zittern?
- Sauerstoffgabe (mit der Maske, voll aufdrehen)
17.12.2014, 15:34
Nein. Die Patientin ist bewusstlos, und schnarcht recht laut und schnell vor sich hin. Speichel fließt nicht allzu viel, zudem vielleicht 1-2 Tröpfchen Blut. Möchtest du sie dennoch absaugen? Wenn ja,wie?
Möchtest du ihr dennoch einen Stifneck anlegen?

Blass ist sie nicht, leicht zyanotisch an den Lippen, Zittern tut sie nicht (mehr:))
17.12.2014, 16:03
Nein, dann gibt es eine Planänderung... :D

Zuallererst müssen wir sie in die stabile Seitenlage legen. Wir machen mal die neue. ( Atmung ist ja (noch) vorhanden...)
Helfer 1 hält den Kopf und frägt Helfer 2, ob er bereit ist. Wenn er bejaht dann wird gemeinsam auf Kommando gedreht.
(Wie man die Seitenlage macht muss ich nicht beschreiben, oder?)
Erneut Atmung überprüfen.
Wir denken daran, den Kopf zu überstrecken, damit die Atemwege freibleiben. Weiterhin können Speichel und Blut somit nach draußen fließen.
- Wenn wir merken, dass dennoch viel Speichel im Mund bleibt, dann saugen wir ab.
Dazu schließen wir einen Absaugkatheter an die Absaugpumpe an. Dann saugen wir den Mundraum ab und passen auf, dass der sich nicht an die Schleimhäute "festsaugt".
( - Wenn der Speichelfluss wirklich stark werden sollte:
Wir messen (indem wir den Absaugkatheter hinhalten) die Länge vom Ohrläppchen bis zur Nasenspitze und so weit können wir den Katheter dann anschließend einführen und beim Zurückziehen absaugen. )

Stifneck bleibt weg.

A:
wäre somit erledigt, Atemwege sind frei.

B:
- ich gebe Sauerstoff

C:
- währenddessen soll Helfer 2 den Puls messen, sowie den Blutdruck
- wir nehmen uns einen Zettel und schreiben die Werte auf, sowie den vollständigen Namen, den uns die Lehrerin bitte geben soll.
- wir messen die Recap-Zeit

D:
- Pupillen. Reagieren sie? Gibt es eine deutliche Differenz?

E:
- wir machen gemeinsam den Bodycheck. Ich bin am Kopf und überprüfe Schädel, Schädelbasis, Gesicht, Nacken und Halswirbelsäule. Fällt mir was auf?
- Kollege kontrolliert die Schultern, den Brustkorb, den Bauch und das Becken. Anschließend kommen die Extremitäten. Fällt ihm was auf?


Wir überprüfen die Atmung regelmäßig und sprechen sie an. Bleibt sie weiterhin bewusstlos? Dann würden jetzt noch weitere Maßnahmen folgen...
17.12.2014, 18:19
Das Forum scheint Beiträge zu fressen:(

Die Herzfrequenz ist 114/min, der Blutdruck 130mmHg, die Rekap-Zeit <2 sec.
Die Pupillen sind seitengleich, und relativ groß. Eine Differenz zeigt sich nicht.

Der Bodycheck ist soweit unauffällig, bis auf ein komisches Gerät - etwa so groß wie ein Handy, und halbwegs unterm Top versteckt.

Die Patientin ist nach wie vor soporös.
17.12.2014, 18:55
ok. Ist sie denn noch zyanotisch?

In der stabilen Seitenlage soll sie bleiben und das Handy bleibt drin. Wir sagen ihr, was wir jetzt machen.

Wir legen ihr mal den Pulsoxy an. (Außer bei dunklem Nagellack :)) Wie ist die Sauerstoffsättigung?
Hat sie eine kalte Haut? Blass wird sie nicht? Wegen dem Wärmeerhalt bekommt sie aber auf jeden Fall trotzdem eine Decke.
Helfer 2 soll mal die AF ermitteln.
Solange messe ich den BZ (habe eine Einweisung auf das Gerät).

Dann können wir wieder von vorne anfangen, wir schauen nach dem Puls und anschließend nach dem Blutdruck. (Wenn es ruhig ist, können wir ja auch beider Werte ermitteln? :D ). Nach der Pupillenreaktion schaue ich auch wieder, um sicher zu gehen, dass sich in der Zwischenzeit nichts verändert hat. Als alles noch gleich?

Der Lehrerin geht es gut? (:
17.12.2014, 19:01
Die Sauerstoffsättigung ist 99%, demnach ist die Patientin nicht mehr zyanotisch. Sie ist weder kalt - eher sogar warm und verschwitzt - und auch nicht blass.

Die Atemfrequenz ist 22/min, der BZ 1,4mmol/l.

Der Puls ist bei 110/min, der Blutdruck 115/75 mmHg. Bezüglich der Pupillen und der Lehrerin hat sich nichts geändert.
17.12.2014, 20:21
Unterzucker :D :D :D

ok, Sauerstoff bleibt dennoch mal weiter angeschlossen. Wir decken sie so zu, dass die silberne Seite nach außen zeigt.
Was wir jetzt noch machen bis der RD eintrifft, ist immer wieder
- den Versuch der Kontaktaufnahme mit Lisa
- die Kontrolle von Puls*/ Blutdruck/ AF
- evtl. nach 5 min noch einmal die Pupillenkonrolle, könnte ja sein, wenn sie sich den Kopf immer wieder auf den Laminat-Boden angeschlagen hat....
Da sie niemand so gut kennt um mir sagen zu können, ob sie eine Erkrankung hat (es wäre dann auch die Frage nach Allergien gekommen, E ), kann ich eigentlich nur noch regelmäßig (~alle 2 min) die Werte ermitteln und mit ihr reden.
Ändert sich irgendwas ?

*Was ich beim Puls vergessen habe aufzuschreiben, ist ob er gut tastbar oder eher schwach ist... ? (:
17.12.2014, 21:05
Der Puls ist blutdruck-entsprechend tastbar, und wir hoffen, dass JETZT ein Rettungsdienstler zu deiner Seite eilt..

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