Einsatz in der Pause [San-Helfer]

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

18.09.2009, 12:28
Erstmal danke Caro, dass du die Katze aus dem Sack gelassen hast. Eigentlich wollte ich heut Nachmittag nen Abschiedsthread aufmachen, aber du hast ja schonmal dieses interne Wissen, dass ich gehen werde weitergetrascht... nun wisst ihr es ja alle und ich brauch es nicht mehr ankündigen.
Ansonsten möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass der SSDler höchsten über einen (!) Patienten etwas musste. Und zwar nur, dass er knapp 3m neben dem ausgelösten Brandmelder liegt. Von den anderen beiden musste er ausgehen, dass sie draußen sind. Der eine Patient war ja seiner Meinung nach eh unverletzt (und wieso sollte der drin bleiben) und die Sekretärin fing erst im Zuge des Stresses an zu hyperventilieren; hätte aber eigentlich ja keinen Grund auch nicht raus zu gehen. Also seit vorsichtig mit der Aussage nach gesicherten (!) Informationen. Sicherlich hätte ein guter Einsatzleiter sich es zumindest anhören sollen, allerdings ist es eine Frage des möglichen. Situation war, dass das 1. Fzg vorgefahren ist und erstmal sich der Einsatzleiter beim Direktor meldet. Dann ruft ein Schüler irgendwas über mehrere Meter... glaubt ihr ernsthaft, dass man das hört, wenn da noch gut und gerne 800 andere aufgeregte und schnatternde Personen sind, Einsatzfahrzeuge vorfahren und so weiter? Also glaube ich nicht.
Grundsätzlich ist die Idee Meldung zu machen super richtig. Das möchte ich nochmal betont wissen, denn wie andere schon sagten können auch kleine Informationen wichtig sein. Aber man muss eben einschätzen können, ob eine Information wichtig genug ist direkt zum Einsatzleiter zu tragen oder ob ich mir erstmal den nächstbesten Lehrer oder "einfachen" Feuerwehrmann schnappe. Aber denen droht man ja lieber und will unbedingt zur Gelbweste (weil man sich in dessem Glanz des gestreiften Helmes sonnen will?). Fakt ist, dass ihr lediglich die Info hattet: Irgendwas ist im Chemiesaal passiert und vermutlich liegt da noch jemand. Eine sicherlich relevante Information, aber auch nicht so wichtig dass der ganze Einsatz damit steht oder fällt, da wie gesagt der dortige Brandmelder eh der erste Anlaufpunkt sein wird für die Einsatzkräfe.

Wo ich Jürgen nochmal ganz herzlich dafür danke ist, dass er erkannt hat, dass klare und manchmal sehr ruppige Worte nicht böse, sondern gut gemeint sein können. Wer mich kennt weiß, dass ich ein friedliebender Mensch bin, der auch nie jemanden absichtlich in die Scheiße laufen lässt. Wenn etwas aber nicht klappt und auch auf Hilfestellungen nicht reagiert wird, dann sehe ich es auch nicht weiter ein Leuten den Popo zu pudern! Grundsätzlich - und da nehme ich mir das Recht raus für alle zu sprechen - wollen wir unsere mehr oder weniger großen Erfahrungen auf einem wirklich rbeiten Feld nur weitergeben. Ihr habt hier das unglaubliche Glück Leute zu haben die seit mehreren Jahrzehnten bei der Berufsfeuerwehr arbeiten, angehende Lehrer zu sprechen, ärztliches Personal direkt fragen zu können und so weiter. Nutzt das doch bitte und verflucht die Leute nicht weil sie etwas besser wissen! Die sind teilweise um ein vielfaches Älter!
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

18.09.2009, 12:54
Mein Kommentar hier zur Sache ist nicht an bestimmte Personen gerichtet sondern wie schon erwähnt : es geht mir hier rein ums sachliche.
Ich fände es schade wenn Alex das Forum verlassen würde. Sicher, viele sehen in ihm eine streitbare und äußerst kritische Person und würden sich freuen wenn er geht. Aber genau dann hätten die uneinsichtigen gesiegt und das gilt es zu verhindern. Alex gehört aufgrund seines Engagements und Fachwissen einfach in dieses Forum - auch wenn einige das anders sehen. Sicher hat er ab und zu mal etwas überreagiert, das hab ich ihm auch in persönlichem Kontakt mitgeteilt ;)
Aber auch das sollten wir ihm zugestehen, wie wir auch anderen zugestehen dass sie Fehler machen oder wie sich teilweise hier geben. Wenn man seine Fehler einsieht und sich hinterher ausspricht oder gar entschuldigt so sollte das kann großes Ding sein,oder ?

Ich möchte Alex an dieser Stelle herzlich bitten, sein Vorhaben das Forum zu verlassen, noch einmal zu überdenken. Er wäre ein echter Verlust für euch...


Gruß Jürgen
Zuletzt geändert von Onkel Juergen am 18.09.2009, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.

18.09.2009, 16:29
So, ich hab mir jetzt maldas Ganze durchgelesen. Ein nettes Fallbeispiel. Zwar von einem in der Realität eher seltenen Umfang, dennoch grundsätzlich realistisch.

Mal ein paar Anmerkungen (in unsortierter Reihenfolge):

Zwar hätte der EL oder irgendein TE-Führer normalerweise sicher versucht Informationen von Anwesenden zu erlangen. Aber ich befürchte fast, daß diese nach dem Erstkontakt mit x Schülern von denen Y dumme Kommentare abgegeben haben lieber mit den Lehrern kommunizieren werden.

Ein Grundproblem in Schulen ist die Tatsache, daß es meist nur eine Art von Räumungsalarm gibt: den Feueralarm.
Wenn dann die BMA nicht als Hausalarm konfiguriert ist sondern via ÜE eine Brandmeldung Richtung Leitstelle abgibt, dann kriegt man bei Auslösung gleich noch die Feuerwehr mitgliefert - ob nun nötig oder nicht.

Unrealistisch ist die Anwesenheit von Schülern in einem Chemiesaal ohne, daß eine Lehrkraft anwesend ist. Dürfte eigentlich flächendeckend in D nicht der Fall sein.

Die Forderung nach einer Begründung der Maßnahmen halte ich für absolut sinnvoll. So wird man gezwungen seine Entscheidung im Rahmen der FB (=Üben) bereits vor der Umsetzung zu reflektieren.
Apropos: In der HLFS galt bei (Plan-)Übungen der Grundsatz, daß man machen kann was man will, sofern man es gut begründen kann. Ist also auch anderswo üblich.

Wichtig ist meines Erachtens die Rückkehr des SSD zu Basismaßnahmen. Allzuoft werden diese bei FB aber auch in der Realität außer Acht gelassen.

Und nun zum Schluß: Alex bleib hier!*


*Erwarte von mir jetzt kein liebes "Bitte, bitte!" - ist nicht meine Art. ;-)
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

20.09.2009, 13:41
Original von Onkel Juergen
Wenn man seine Fehler einsieht und sich hinterher ausspricht oder gar entschuldigt so sollte das kann großes Ding sein,oder ?


(1) SunshineSani, aka Alex hat sich nie bei mir oder anderen Usern, bei denen er sich aggresiv im Ton vergriffen hat, entschuldigt!
(2) Er sieht seine Fehler auch nicht ein.

Das einzigste was kam: " sollte das so bei dir angekommen sein, dann lass dir gesagt sein, dass es nciht so gemeint war ".

Das kommt nicht nur bei mir so an. Das Verhalten, finde ich, ist aggresiv und beleidigent. Als ein Mod und Admin sollte man sich so nicht benehmen!

Natürlich gibt es auch positives. Sein fachliches und durchaus informatives Wissen finde ich gut. Aber sein Verhalten finde ich nicht gut.


Ich wollte auch mal meine Meinung zu Alex öffentlich gesagt haben.

Liebe Grüsse
SSDboy
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

20.09.2009, 13:52
Ich finde es wirklich nett, gerade von Jürgen (fachlich und menschlich ein gewisses Vorbild für mich), so nette Worte zu hören. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich auf diesem wege das Forum verlasse(n muss). Aber ich denke es ist besser so.

Allerdings möchte ich alle bitten sich hier auf das Fallbeispiel zu konzentrieren. SSDboy, es ist nett, wenn du hier deine Meinung kund gibst, aber in erster Linie geht es hier um ein abgearbeitetes Fallbeispiel zu dem du dich gar nicht geäßert hast. Falls dir und anderen das Thema so wichtig ist (ich hoffe mal nicht), dann macht im Bereich Smalltak ein extra Thread auf.

Jetzt also BTT. Ich würde nämlich gerne nochmal die Meinungen der beiden Retter hören (bzw. sebbe, der glaub noch gar nichts gesagt hat). Und ich hätte sehr gerne noch mehr Meinungen zu dem Thema "Maßnahmen begründen". Ich habe diesbezüglich bereits den Vorschlag an Matthias gerichtet es als Regel für alle Fallbeispiele zu übernehmen.
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

20.09.2009, 15:04
Ohne auf die andere Diskussion eingehen zu wollen: Ich finde es auch sinnvoll, wenn die Maßnahmen begründet werden. Vielleicht könnte man das aber am Schluß anbringen, damit sich das Fallbeispiel nicht in Nebenschauplätzen verliert.

Fallbeispiel, Ende durch Fb-Steller, Statements der Bearbeiter + Begründungen, Nachbesprechung...
Rettungshelfer
SEG | First Responder | San-Dienste

20.09.2009, 19:14
Dan melde ich mich nun auch mal.

Ich fand das FB, wenn solche Situationen auch nicht oft vorkommen, doch realistisch. Wir haben leider den 1. Schüler echt "übersehen", was mir im nachhinein auch klar wird. Das empfinde ich als mein größter Fehler, wobei doch die Einsatzmeldung "schwerer Unfall" mir als wichtiger erschien. Ich habe innerlich noch gehofft, dass ein dritter kommt, der den Schüler versorgen konnte, doch das wurde leider nix. Das Anschnautzen der EInsatzkräfte hätte auch nicht wirklich sein müssen. Der EL war vielleicht nicht der beste, aber das gibt es doch oft, und damit muss man umgehen können.

Und auch ich fände es sehr schade, wenn Alex gehen würde. Ich glaube, dass man mal darüber hinwegsehen muss, wenn mal jemand nicht so nett schreibt. Ich sehe das nicht so tragisch, da man doch von Leuten, die einen kritisieren immer nur lernen kann. Wenn mal Onkel Jürgen, Alex, oder so einem den Kopf waschen wollen, dann nicht auf ihn schimpfen, sondern die Kritik einfach ernst nehmen. Nur dann kann man von ihnen lernen.

lg sebbe
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

20.09.2009, 20:36
Denke ich hab zum FB genügend gesagt, bzgl. Begründungen stimme ich Akkon zu, es ist vielleicht sinnvoller die Begründungen an den Schluss zu setzen, so sehe ich die Übersicht und Flüssigkeit des FB für leichter umsetzbar.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

20.09.2009, 20:41
Finde ich nicht.
Wenn jemand innerhalb des FB schreibt: "Ich mache x weil y" kann ich darin keine großartige "Zerpflückung" erkennen. Es macht aber die Maßnahmen nachvollziehbarer. Vielleicht kann dann die Regie ja auch in geeigneter Weise auf die Begründungen reagieren.

@FB:
Ich habe jetzt keine FW-Ausbildung, würde mir aber folgendes vorstellen:

Die FW hat bei großen Objekten einen entsprechenden Plan des Objektes zur Hand aus dem hervorgeht, wo sich der ausgelöste Feuermelder befindet. Nun könnte ich mir vorstellen, dass die erste Priorität wäre, mit einem entsprechend ausgerüsteten Trupp zeitnah zu diesem Melder zu gelangen und dort nach Auffälligkeiten bzw. zu rettenden Personen zu suchen. Bei der durchschnittlichen Größe einer Schule wird es also nach dem Eintreffen der FW vielleicht 1-2 Minuten dauern, bis die Herren den Melder erreichen. Vermutlich werden sie also die Information, dass es nicht brennt, schon haben, bevor ein Schüler herausgefunden hat, wer von all den Männern nun der Einsatzleiter ist. Auch glaube ich, dass ein Feuerwehrmann dann in der Lage sein sollte, eventuell gefährliche Chemikalien zu erkennen.
Zuletzt geändert von Don Spekulatius am 20.09.2009, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

21.09.2009, 15:45
Prinzipiell hast du Recht, Don.

Die Anfahrtswege zu Objekten mit BMA (Brandmeldeanlage) sind vordefiniert. Die Feuerwehr verschafft sich zunächst Zugang zur BMZ (durch Schild und gelbe Blinkleuchte außen am Gebäude kenntlich gemacht).

Am sogenannten Feuerwehrbedienfeld wird nun abgelesen, welcher Melder den Alarm verursacht hat.
Zu jedem Melder gibt es eine Laufkarte, auf der der Weg eingezeichnet ist, den der Trupp von der BMZ zum Melder zurücklegen muss.

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