Gemeinsam Retten (EH, SAN, RD + NA)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

09.12.2009, 14:47
Frau im Clio:
Schreit nach wie vor vor Schmerzen, Eingeklemmt und man bekommt sie mit den Bloßen Händen auch nicht frei. Becken instabil, rechtes Bein instabil inklusive des Fußes, klagt über Schmerzen im Rücken und am Kopf,

Mann im Audi:
mittlerweile bewusstlos, Ateminsuffizient bei ca. 6 AZ/min, instabiles Becken, instabiler Thorax, Beine massiv eingeklemmt >>> auch instabil, Bauch bretthart, Schnittwunden im Gesicht und an den Armen,
RR: 50mmHg systolisch zu nicht messbar
HF: 100
Zwischen dem Oberkörper deines Patienten und des Lenkrades sind ca.2-3 cm Platz, alles massiv aufgestaut durch dan Aufprall, kann man so auch nicht befreien

Die Arzthelferin kommt mit ihrem Patienten klar, würde nur gern paar Verbandpäckchen haben. Sie meint bis auf ein paar tiefe Schnittwunden hab er nichts. Ihm tut weiter nichts weh. Sie kümmert sich um ihn. Ihr könnt euch um die anderen kümmern.

Die Feuerwehr, die ja mittlerweile auch schon da ist fragt wie sie die Leute rausschneiden soll.
Der 2. und der 3. RTW treffen auch ein. Das Team des 3. RTWs übernimmt den Patienten der ARzthelferin. Die zwei Notärzte sind auchs chon eingetroffen.
Ein Notarzt schaut zu dem Patienten der Ersthelferin und entscheidet nach kurzer Sichtung und allgemeinem Check das der ne Infusion undn Schmerzmittel bekommt und lässt den Patienten ins Krankenhaus transportieren und is bereit für das Mädchen im Clio. Der andere Notarzt ist für euren Patienten bereit.

So jetzt könnt ihr weiter eure Maßnahmen schreiben, obwohl die Notärzte schon da sind. Evtl. hat ja ein erfahrener RA oder ein Mediziinstudent vom Forum Lust uns die Maßnahmen des Notarztes zu schildern.
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

09.12.2009, 15:17
Oh, das ging ja flink mit den Notärzten/RTWs. Dachte wir spielen das FB jetzt noch aus. :)

Naja gut: Rückmeldung an die Leitstelle, das Kräfte und Mittel ausreichen und sie sich mal um ein Zielkrankenhaus bemühen sollen, für 2 Polytraumen. Wollen wir mal erstmal hoch pokern, das wir den Audi-Fahrer durch kriegen.

Der bekommt erstmal einen Guedeltubus, um die Atemwege bestmöglich zu sichern. Dazu dann das Standardmonitoring + 2 großlumige Zugänge. SVR + entsprechende begleitende Infusionstherapie. Die Feuerwehr soll alles für ne zügige Rettung vorbereiten, der RTW alles für ne Intubation und Narkose. Da muss man dann schauen, wie man das alles zeitlich abstimmt und ob der im Kfz intubierbar ist oder da eine CrashRettung her muss.
Die Feuerwehr hat hoffentlich, wie es sich gehört, 2 Rettungssätze vor Ort und kann parallel die Rettung durchführen.

Die Patientin im Clio bekommt auch 2 große Zugänge, ne großzügige Analgosedierung, KET-System und eine achsengerechte, patientenschonende Rettung aus dem PKW. Die ist erstmal nicht sooo akut vital bedroht, da haben wir Zeit für sowas.

Alles in allem prognostisch nicht so günstig für den Audi-Fahrer...da sollte man sich auch nicht all zu lange vor Ort aufhalten. Ggf Pneus drainieren und intubiert beatmet mit Voranmeldung in die nächste Klinik mit Schockraum. Da ist mir ein Traumazentrum erstmal nicht primär wichtig, denn das erreiche ich je nach Örtlichkeit eh nicht in angemessener Zeit, der muss so schnell wie möglich auf'n Tisch.

Öhm ja...das dürfe so der Schnelldurchlauf gewesen sein.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

09.12.2009, 15:25
eigentlich wars schon so gemeint, das ihr/du die maßnahmen der doktoren mit schildert. MEdikamente, warum und wieso.ihr/du übernehmt praktisch die aufgaben von allen.

Also nochmal zurück. die restlichen kräfte sind jetzt da. ih rkönnt dann auch selbst die aufteilung machen.
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

09.12.2009, 15:32
Öh, naja. Im Endeffekt hab ich da ja dann jetzt schon vorgegriffen. Und da sich hier bisher keiner mehr eingefunden hat....

Also meine Maßnahmen beim Audi-Fahrer (bei dem ich bleib, nachdem ich dem ersteintreffenden Notarzt und seinem RA die Szenerie übergeben hab) führe ich so durch, wie oben schon geschrieben.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

09.12.2009, 17:35
Schön die rückmeldung an die RLST.

Die nächsterreibaren Krankenhäuser die Polytraumen aufnehmen wäre ca. 35mins Autofahrt entfernt.

AudiFahrer:
- Guedeltubus drin
- großlumige Zugänge haste in beiden Ellenbeugen bekommen
- RR weiterhin bei 45 mmHg zu nicht messbar
- EKG Sinusrhythmus bei ner Frequenz von 110

Es sind 2 Feuerwehren vor Ort jede mit einem Hydrauliksatz.
Wasn SVR?
Die andre Patientin is dann versorgt, die übernimmt der 2. RTw. somit gibts jetzt nur noch den Audifahrer.

was möchtest du ihr weiter machen?
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

09.12.2009, 19:14
SVR ... Small Volume Resuscitation.

Na, wie gesagt: 6 AZ/min ist nicht der Hit, der muss da raus und eine definitive Atemwegssicherung bekommen. Nützt alles nichts. Ausserdem spielt der Zeitfaktor hier eine ganz entscheidende Rolle, da kann ich auf die WS keine große Rücksicht nehmen. In Absprache mit der Feuerwehr würde vermutlich nach den Entlastungsschnitten und dem sichern des Fahrzeugs, das Dach zügig runter kommen, der Motorraum weg gedrückt werden unddann gehts raus aus dem Blechknäuel. Sind ja genug helfende Hände da, so dass ich doch ein wenig auf ein ebenmässiges Retten achten kann.
Die Vakuummatratze ist obligat.

Im RTW dann Crash-Intubation, Volumentherapie und ab dafür. Beim auskultieren ggf die Indikation stellen für Entlastungspunktion oder Thoraxdrainage. All zu viel Zeit sollte aber nicht bei drauf gehen. Den Bodycheck kann ich auch während der Fahrt komplettieren. Ob da nun ein Knochen mehr oder weniger durch ist, macht den Kohl auch nicht mehr fett.
Im Protokoll wird brav protokolliert und ab gehts. Der Hubschrauber braucht vermutlich mindestens so lange wie wir zum KH. Je nach Örtlichkeit. Daher hab ich den nicht nachalarmiert/angefordert. Wäre aber natürlich abzuwägen.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

09.12.2009, 20:53
Ok. Die Rettung wird genauso vollzogen wie du es gesagt hast.
Der Doc Intubiert dann im Auto und der Patient wird mit SoSi ins nächste Krankenhaus gebracht.

Somit ist das Fallbeispiel beendet und zur diskussion freigegeben.

Meine Kritik schreib ich heute Abendnoch oder Morgen.

Bitte erstmal von den Bearbeitern eine Selbsteinschätzung.
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

09.12.2009, 21:23
War jetzt mehr oder weniger das Standardvorgehen beim VU mit Polytrauma. Sicherung der Vitalfunktionen, kein stay & play, versuchen die Golden Hour of Shock einzuhalten .... naja.

Schwierig für den Rettungsdienst hier das zu simulieren, wenn man keine Ahnung über die Infrastruktur der Region hat. An EH-Maßnahmen kann man ja alles vor Ort machen, ab dem Punkt des RettD, wo es um Entscheidungen bzgl der Weiterversorgung in Krankenhäusern, etc geht, braucht man Infos als Entscheidungsgrundlage.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

10.12.2009, 06:50
Mehr ist eigentlich nicht zu sagen. ATLS eben wie man es gelernt hat in den letzten Jahren. Halt theoretisch. Praktisch schweitert es an vielen Punkten... zum einen der unbekannten Infrastruktur, Zugänglichkeit von Fahrzeugen, eben doch kein 2. Rettungssatz, schwer deformierte oder extrem stabile Fahrzeuge, etc

Aber das ja egal. Ich fand es sinnvoll gelöst.
-----------------------
Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

Vorherige

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

Zurück zu Fallbeispiele