Pausenspiel für alle, die ihren Sonntagabend zu füllen haben

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

03.05.2010, 15:23
Original von Knuddelcarina
deine Patientin schaut en bissche benomme rein



Also für mich fällt bei einem Patienten benommen drein schauen in die kategorie eingetrübt.

somnolent= eingetrübt, leicht erweckbar
soporös= erst durch schmerzreiz reaktion

03.05.2010, 16:11
Original von Knuddelcarina
Original von Knuddelcarina
deine Patientin schaut en bissche benomme rein



Also für mich fällt bei einem Patienten benommen drein schauen in die kategorie eingetrübt.

somnolent= eingetrübt, leicht erweckbar
soporös= erst durch Schmerzreiz reaktion


eingetrübt ist nicht gleich somnolent. Somnolent = Bewusstlos reagiert jedoch auf Ansprache (leichtes schütteln).
Eingetrübt = verwirrt, reagiert träge, Bewegungen sind langsam, antwortet evtl. nicht.

Nach der Beschreibung war die Patientin für mich eingetrübt. Da man sie aber anscheinend nicht laut ansprechen musste (schütteln musste), wär sie für mich nicht Somnolent. Die übergänge sind ja aber fließend, meine Einschätzung muss also nicht Gottes Wort sein :D :P
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

03.05.2010, 16:42
Wenn ich gerade gekotzt habe, sehe ich auch nicht so fröhlich aus, wie sonst. Das hat aber dennoch nichts mit Bewußtseinstrübung zu tun.
Hätte man statt völlig subjektive Begriffe zu verwenden, die Reaktionen der Patientin nach der GCS bestimmt, wäre man zu dem Schluß gekommen, dass zu diesem Zeitpunkt keine Bewußtseinsstörung vorlag.

Wenn Ihr das Ziel habt, als Sanis ernstgenommen zu werden, dann solltet ihr es vermeiden, Dinge in eine Situation hineinzudichten, die nicht vorhanden sind. Spätestens nach dem dritten Einsatz dieser Art würde Euch die Leitstelle nicht mehr als professionelle Partner ansehen.

Nach der Beschreibung war die Patientin für mich eingetrübt.

Aha. Wenn ich also nachts schlafe, bin ich nach Eurer Definition "somnolent" und es muss ein Notarzt nachgefordert werden. Man sollte doch mal die Kirche im Dorf lassen! Wohl gemerkt - ich rede vom Zeitpunkt des ersten Notrufs, nicht vom weiteren Verlauf des Fallbeispiels.
Zuletzt geändert von Don Spekulatius am 03.05.2010, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

03.05.2010, 17:40
Also ich weiß was die GCS ist, aber kann sie nicht anwenden.
AUßerdem denke ich, das man das im echten Leben besser einschätzen kann, als hier in einem FB.

Und ich wär froh, wenn wir hier aus einer Mücke keinen Elefanten machen.

03.05.2010, 17:53
Es geht eigentlich weniger um Mücke aus Elefanten, sondern generell zum Verlauf dieser Fallbeispiele.

Hier wird ständig irgendeine Bewusstseinsstörum hereininterpretiert, falls mal nicht, dann zumindest ne Hyperventilation des Patienten oder des Klassenlehrers .... das ist einfach realitätsfern, lächerlich und führt zu Fehleinschätzungen.

Daher wird das hier häufiger von Don, mir ... ect. angemerkt oder auch mal nach Begründungen für den Bewusstseinsverlust gefragt - da kommt dann aber nix!

Wenn man schon in diesen Fallbeispielen rumhampelt, dann sollen sie ja auch realitätsnah sein und so etwas bringen.

eingetrübt ist nicht gleich somnolent. Somnolent = Bewusstlos reagiert jedoch auf Ansprache (leichtes schütteln). Eingetrübt = verwirrt, reagiert träge, Bewegungen sind langsam, antwortet evtl. nicht. Nach der Beschreibung war die Patientin für mich eingetrübt. Da man sie aber anscheinend nicht laut ansprechen musste (schütteln musste), wär sie für mich nicht Somnolent. Die übergänge sind ja aber fließend, meine Einschätzung muss also nicht Gottes Wort sein großes Grinsen Zunge raus

"eingetrübt" ist keine definierte Beschreibung für einen Bewusstseinszustand. Daher ist es immer ungünstig, so etwas zu verwenden.

Also entweder klar definierte Zustände (http://www.dimdi.de/dynamic/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlamtl2006/fr-icd.htm) oder aber eine Zustandsbeschreibung oder, wie Don schon schrieb, nach GCS.
Unter Eintrübung versteht jeder etwas anderes.

03.05.2010, 18:27
Von Schulsanis eine GCS erhebung zu erwarten find ich ein wenig viel.

Recht haste natürlich, das "eingetrübt" viel platz für interpretation lässt. Aber eben diese Abstufungen (Klar, Eingetrübt, Somnolent, Soporös, Komatös) lernt ein San A, B.

Mit Klassifikationen nach ICD wollen wir im SSD, SD und RD bitte nicht anfangen ;)
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

03.05.2010, 18:37
Original von M1k3
Recht haste natürlich, das "eingetrübt" viel platz für interpretation lässt. Aber eben diese Abstufungen (Klar, Eingetrübt, Somnolent, Soporös, Komatös) lernt ein San A, B.

Öhm... in meinem Kurs und in meinem Lehrbuch gibt es nur

- bewusstseinsklar
- somnolent, lautes Ansprechen ist notwendig
- soporös, nurnoch durch Schmerzreiz erweckbar
- komatös, keine Reaktion

... was willst du da mit eingetrübt ^^

03.05.2010, 18:47
Das es Unterschiede gibt, war hier glaub ich jedem klar :rolleyes:
Es wird aber durchaus mit "Eingetrübt" als Stufe auch gelehrt.
Schön, wenn du es richtig gelernt hast.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

03.05.2010, 18:50
Original von M1k3
Es wird aber durchaus mit "Eingetrübt" als Stufe auch gelehrt.

Scheinbar, du kennst es ja ;-)

Erklär mir aber bitte auch, woran man das dann festmacht bzw wie man zwischen eingetrübt und somnolent unterscheidet ^^

03.05.2010, 18:54
Original von David
Original von M1k3
Es wird aber durchaus mit "Eingetrübt" als Stufe auch gelehrt.

Scheinbar, du kennst es ja ;-)

Erklär mir aber bitte auch, woran man das dann festmacht bzw wie man zwischen eingetrübt und somnolent unterscheidet ^^


Steht weiter oben.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

03.05.2010, 18:56
Jup, habs eben auch gefunden... was solls ^^

03.05.2010, 19:01
Original von M1k3
Mit Klassifikationen nach ICD wollen wir im SSD, SD und RD bitte nicht anfangen ;)

Recht hast du, leider funktioniert der Direktlink nicht - ging rein um die Begrifflichkeiten Somnolenz, Sopor, Koma - was anderes will ich ja gar nicht.

Und eben da gehört "Eintrübung" nicht rein, zumal das auch nirgendwo einheitlich definiert ist. Damit kann man nix anfangen.

Von Schulsanis eine GCS erhebung zu erwarten find ich ein wenig viel.

Aber Blutzucker-messenwollen ?(

Ich denke, die Erhebung des GCS ist wirklich nciht schwer, es ist DAS Klassifikationssystem in der Präklinik sowie Erstuntersuchung Klinik, von daher hat ein ermittelter GCS durchaus eine Relevanz im Verlauf.
Das Verfahren ist sehr einfach durchzuführen, lässt keine Fehlinterpreations zu (im Gegensatz zu z.B. Kontrolle der Pupillenmotorik, was ich verzichtbar finde).

Was ist denn daran jetzt zu viel oder überfordernd?
Zuletzt geändert von Markus am 03.05.2010, 19:07, insgesamt 2-mal geändert.

03.05.2010, 19:09
Original von Markus
Aber Blutzucker-messenwollen ?(

Ich denke, die Erhebung des GCS ist wirklich nciht schwer, es ist DAS Klassifikationssystem in der Präklinik sowie Erstuntersuchung Klinik, von daher hat ein ermittelter GCS durchaus eine Relevanz im Verlauf.
Das Verfahren ist sehr einfach durchzuführen, lässt keine Fehlinterpreations zu (im Gegensatz zu z.B. Kontrolle der Pupillenmotorik, was ich verzichtbar finde).

Was ist denn daran jetzt zu viel oder überfordernd?

Weil vielleicht BZ Messung, RR Messung, Lagerung Vakuummatratze und solche Späße gemacht werden, aber GCS als Fremdwort im Heft und im Buch steht und sich kein Ausbilder berufen fühlt, das jetzt zu machen? Bei mir wurde das am Rande erwähnt, dass es soetwas gibt, aber wir es nicht brauchen für den Sanitätsdienst bzw als 3. Mensch auffem RTW. (Und wenn das jemand mit 20 Jahren Erfahrung als RettAss und A4 Ausbilder sagt, dann glaube ich das in diesem Fall auch ;-) )
Zuletzt geändert von David am 03.05.2010, 19:11, insgesamt 2-mal geändert.

03.05.2010, 19:24
(Und wenn das jemand mit 20 Jahren Erfahrung als RettAss und A4 Ausbilder sagt, dann glaube ich das in diesem Fall auch ;-) )


Und weil das ja nach den Aussagen deines Ausbilders eine so völlig weltfremde Empfehlung ist, ist sie ja auch nur weltweiter Standard, obligater Anteil in den DIVI - Notfallprotokollen (spätestens da sollte der Rettungsdienst die GCS doch erheben), Evidenzgrad A Empfehlung in Leitlinien der Gesellschaft für Neurochirurgie und Neurologie für die erste Einschätzung am Notfallort und für den weiteren Verlauf (http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/008-001.htm) sowie Bestandteil der Empfehlung für eine Polytraumaerstuntersuchung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie....

Gerade weil viele verschiedene Begrifflichkeiten genutzt werden, um Bewusstseinsstörungen zu erfassen, bietet sich die GCS als sehr einfaches und schnelles Verfahren an, um eine Verlaufsbeurteilung zu machen. Dazu kommt, dass das Ergebnis auch Untersuchungsunabhängig ist, der San-Helfer wird auf das gleiche Ergebnis kommen wie der Professor für Neurologie. Es ist sicher kein perfekter Score, der alles erfasst, aber mit den gestellten Forderungen (schnell, einfach, untersuchungsunabhängig...) das Beste, was momentan da ist.
Zuletzt geändert von Markus am 03.05.2010, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.

03.05.2010, 19:36
Original von Markus
Gerade weil viele verschiedene Begrifflichkeiten genutzt werden, um Bewusstseinsstörungen zu erfassen, bietet sich die GCS als sehr einfaches und schnelles Verfahren an, um eine Verlaufsbeurteilung zu machen. Dazu kommt, dass das Ergebnis auch Untersuchungsunabhängig ist, der San-Helfer wird auf das gleiche Ergebnis kommen wie der Professor für Neurologie. Es ist sicher kein perfekter Score, der alles erfasst, aber mit den gestellten Forderungen (schnell, einfach, untersuchungsunabhängig...) das Beste, was momentan da ist.

Dumm nur, wenn der San-H ein Hobbysanitäter ist und nicht jeden Tag mit der Tabelle zu tun hat, oder sie noch nie gesehen hat ;-)

Gibt es da eine Merkregel oder hilft da nur Punktezahl auswendig lernen?

VorherigeNächste

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

Zurück zu Fallbeispiele