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mal ein schuluntypisches Fallbeispiel

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 16:57
von Gast
Euer SSD wird zu einem Einsatz auf die gegenüberliegende Baustelle gerufen. Einsatzmeldung ist Baggerschaufel gegen Kopf. Ihr seid zu zweit.

Material:
- Sauerstoff
- EKG
- BZ
- RR
- Puls
- AF
- Infusionssysteme + Infusionen
- Nierenschalen
- Schienen
- Verbandsmaterialien
- Pulsoymeter
- Absaugpumpe
- Kühlpacks

Bitte verwendet nur die Materialien, die ihr auch anwenden könnt. Habe nur alles mögliche aufgelistet, weil ich ja nicht weiß, wer das Fallbeispiel bearbeiten will.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 17:27
von little fireman
Ich schnappe mir den prall gefüllten Rucksack oder die Tasche mit dem Material, meinen Kollegen und laufe los. Auf dem Weg dorthin wird der erste Notruf abgesetzt.

Meldung: Mein Name, SSD. Vermutlich Arbeitsunfall auf der Baustelle, Kopfverletzung durch Baggerschaufel. Straßenname, Ort. Ich melde mich wieder wenn ich genaueres weiß.

Kann man die Baustelle ohne größere Mühen begehen?

Was treffe ich dort an?

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 17:30
von Gast
Die Unfallstelle ist gesichert. Du siehst drei Arbeiter rumstehen und einen Mann auf einem Stein sitzen und nicht wenig Blut (aber es spritzt nicht). Der mann kann aber nur polnisch, aber du hast Glück einer der umstehenden kann dolmetschen.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 17:37
von little fireman
Dann stellen wir uns als Sanitäter vor. Einmalhandschuhe anziehen! Und wir fragen, was passiert ist.

Dann lassen wir mal fragen ob der Patient Schmerzen hat und ob ihm schlecht oder schwindlig ist.

Nebenbei wird mal Puls gefühlt.

Was sehen wir am Kopf genau?
Eine einfache Platzwunde wird zunächst durch eine Kompresse bedeckt.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 18:13
von Gast
Am Kopf kannst du eine ca. 11 cm lange und 2 cm tiefe Platzwunde erkennen. Der Puls ist regelmäßig bei 70. Der Patient gibt an Kopfschmerzen zu haben, außerdem meint er ihm sei etwas schwindlig und auch leicht schlecht.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 18:20
von little fireman
Wenn wir eine Wolldecke oder auch eine nicht benötigte Arbeitsjacke haben, setze ich den Patienten von dem Stein runter auf diese Decke oder Jacke. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, weil er vom Stein stürzen könnte.

Die Kopfplatzwunde wird durch einen ordentlichen Verband versorgt.

Es folgt ein zweiter Notruf mit der Meldung, dass wir es mit einer stark blutenden ca. 11cm langen Kopfplatzwunde zu tun haben. Patient ansprechbar.

Wenn jetzt noch Zeit ist, lassen wir mal fragen, ob er weiß wo er ist, welchen Tag wir haben usw. um festzustellen ob er orientiert ist.

Außerdem wird mal der Blutdruck gemessen.

Hat er außerdem noch irgendwelche Beschwerden?

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 18:48
von Gast
Ok, ein Kollege der Verletzten kommt mit einer Decke. RR 130/90. Er hat keine weiteren Beschwerden. Er ist örtlich, zeitlich und räumlich orientiert. Zweiter Notruf ist abgesetzt. RTW braucht noch ca. 2 Minuten.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 19:18
von little fireman
Dann wird der Patient bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreut, die zwei Minuten werden so überbrückt.

Wenn ich die Möglichkeit habe, kontrolliere ich noch die Pupillenreaktion mit einer Leuchte.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 19:36
von Gast
Die Pupillenrektion ist normal. RD trifft ein. Bitte noch eine Übergabe.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 19:42
von little fireman
Hallo,

wir haben hier den Arbeiter Herrn ZENSIERT, spricht leider nur Polnisch, aber der Kollege hier kann übersetzen.
Herr ZENSIERT hatte ungewollten Kopfkontakt zu einer Baggerschaufel, dadurch Kopfplatzwunde, wurde von uns versorgt. Leichter Schwindel und Übelkeit sowie Kopfschmerzen, Kreislauf ist in Ordnung, sonst keine Auffälligkeiten.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 20:03
von Gast
An sich ganz ok, was du aber noch hättest erwähnen sollen: länge und tiefe der Wunde, ansonsten finde ich das Fallbeispiel gut gelöst. Nur der Grund, wieso du den Notruf bereits abgesetzt hast, bevor du den Patienten sahst, würde mich noch interessieren.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 20:11
von little fireman
Der einfache Grund lautet deutliche Zeitersparnis. Es wird sich schon jemand etwas dabei gedacht haben in der Schule nach Hilfe zu fragen und somit den SSD-Einsatz auszulösen.

Jede Minute die ich früher den Notruf absetze, ist eine Minute weniger in der ich auf den RD warte.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 20:15
von Gast
Ok, ich war nur erstaunt.

Was ich noch sehr gut fand war, dass du nicht auf die Idee kamst Geräte anzuwenden, die eigentlich nichts mit einem SSD zu tun haben.

BeitragVerfasst: 27.06.2008, 20:26
von little fireman
Ich beschränke mich eigentlich immer zuerst auf die einfachen Dinge, Basismaßnahmen usw. Alles weitere ist Kür und kann man noch machen wenn Zeit bleibt.

Außerdem halte es aber garnicht immer für nötig die große Medizin zu betreiben. Ich muss für einen Patienten mit "nur" Kopfplatzwunde oder Übelkeit nicht das ganze mir zur Verfügung stehende Equipment nutzen.