Hajo Behrendt
Beiträge: 1519
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Nur wenig Zeit zum Verschnaufen hatte am 06.10.2010 der SSD einer beruflichen Schule in Neumünster.
Innerhalb kürzester Zeit mussten bei vier, teils parallel auflaufenden Einsätzen fünf Notfallpatienten versorgt werden.
Zunächst kam es um 09.10 Uhr zu einem Betriebsunfall in einer metallverarbeitenden Werkstatt. Eine Stahlplatte, die angewinkelt in einem Hochregal gelagert wurde, kam ins Rutschen und stürzte auf zwei Schüler. Ein Schüler zog sich hierbei ein Schädel-Hirn-Trauma (Commotio) mit Kopfplatzwunde und Schmerzen im Bereich der HWS zu. Er wurde durch das ersteintreffende Team mit HWS-Kragen und Verbandmaterial versorgt und unter kontinuierlichem Monitoring bis zur Übergabe an den alarmierten Rettungsdienstes auf einem Spineboard gelagert.
Bei seinem Kollegen kam es zu einer Verletzung/Prellung im Schulterbereich mit fraglicher Schlüsselbeinfraktur. Beide Patienten wurden mit RTWs ins Krankenhaus gebracht.
Um 10:11 Uhr kam es schließlich zu einem Sportunfall (Bänderriss), der gem. PECH-Schema versorgt wurde. Aufgrund fehlender alternativer Transportmöglichkeit ins Krankenhaus wurde auch hier ein RTW "normale Fahrt" angefordert.
Parallel schlug sich in einer Metallwerkstatt eine Schülerin mit einem großen Hammer auf die linke Hand, was zu einer Fraktur mehrerer Finger führte. Aufgrund der starken Schmerzen musste auch diese Patientin nach einer Erstversorgung durch den Hintergrunddienst (Kühlung/Schienung, Monitoring) per RTW ins Krankenhaus verbracht werden.
Später musste noch eine Kreislaufdysregulation versorgt werden.
Diskussion:
Die vorliegende Fallbeschreibung zeigt, wie wichtig die ständige Vorhaltung eines Hintergrundteams für eventuell auflaufende Paralleleinätze ist. Jeder SSD sollte daher nicht nur über eine Notfallausrüstung verfügen, sondern zumindest noch eine weitere, identische Komplettausstattung vorhalten (die ja auch für SanDienste genutzt werden kann, ohne dass der "Wachdienst" im regulären Schulbetrieb vernachlässigt wird)
Fraglich ist, warum der Hintergrunddienst nicht bereits beim ersten EInsatz mitalarmiert wurde, insbesondere da von Beginn an bekannt war, dass mehrere Schüler betroffen sind.
Innerhalb kürzester Zeit mussten bei vier, teils parallel auflaufenden Einsätzen fünf Notfallpatienten versorgt werden.
Zunächst kam es um 09.10 Uhr zu einem Betriebsunfall in einer metallverarbeitenden Werkstatt. Eine Stahlplatte, die angewinkelt in einem Hochregal gelagert wurde, kam ins Rutschen und stürzte auf zwei Schüler. Ein Schüler zog sich hierbei ein Schädel-Hirn-Trauma (Commotio) mit Kopfplatzwunde und Schmerzen im Bereich der HWS zu. Er wurde durch das ersteintreffende Team mit HWS-Kragen und Verbandmaterial versorgt und unter kontinuierlichem Monitoring bis zur Übergabe an den alarmierten Rettungsdienstes auf einem Spineboard gelagert.
Bei seinem Kollegen kam es zu einer Verletzung/Prellung im Schulterbereich mit fraglicher Schlüsselbeinfraktur. Beide Patienten wurden mit RTWs ins Krankenhaus gebracht.
Um 10:11 Uhr kam es schließlich zu einem Sportunfall (Bänderriss), der gem. PECH-Schema versorgt wurde. Aufgrund fehlender alternativer Transportmöglichkeit ins Krankenhaus wurde auch hier ein RTW "normale Fahrt" angefordert.
Parallel schlug sich in einer Metallwerkstatt eine Schülerin mit einem großen Hammer auf die linke Hand, was zu einer Fraktur mehrerer Finger führte. Aufgrund der starken Schmerzen musste auch diese Patientin nach einer Erstversorgung durch den Hintergrunddienst (Kühlung/Schienung, Monitoring) per RTW ins Krankenhaus verbracht werden.
Später musste noch eine Kreislaufdysregulation versorgt werden.
Diskussion:
Die vorliegende Fallbeschreibung zeigt, wie wichtig die ständige Vorhaltung eines Hintergrundteams für eventuell auflaufende Paralleleinätze ist. Jeder SSD sollte daher nicht nur über eine Notfallausrüstung verfügen, sondern zumindest noch eine weitere, identische Komplettausstattung vorhalten (die ja auch für SanDienste genutzt werden kann, ohne dass der "Wachdienst" im regulären Schulbetrieb vernachlässigt wird)
Fraglich ist, warum der Hintergrunddienst nicht bereits beim ersten EInsatz mitalarmiert wurde, insbesondere da von Beginn an bekannt war, dass mehrere Schüler betroffen sind.
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 28.12.2010, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!