Hallo Leute,
Das Szenario, das ich euch schildern möchte, liegt etwa 3 Monate zurück. Passiert ist das ganze auf der Abschlussfahrt meiner Realschulklasse nach Berlin. Ich war zu dem Zeitpunkt seit ca. 2 Wochen geprüfter Schulsanitäter (Wie sich das anhört
). Mit mir war eine Kollegin mit von der Partie. Diesen Bericht habe ich erst erstellt, nachdem ich mir die Erlaubnis des Patienten eingeholt habe. Es geht darum, ob die Maßnahmen die ich getroffen habe falsch, unzureichend oder zu sehr von Emotionen geleitet waren. Zunächst die Informationen:
Der Patient: 17 Jahre alt, für sein Alter recht klein, dünn, wirkt bei 1,55 m Körpergröße ca. 55 kg. War wegen diverser Probleme mit dem Rücken in orthopädischer Behandlung. Der Junge ist in der Klasse sehr beliebt,intelligent, hat allerdings leicht hypochondrische Anwandlungen. Ich lag mit ihm während der Klassenfahrt auf einer Stube.
Die Lage: Wir waren mit einer Klasse, bestehen aus 18 Schülern sowie zwei Lehrern in der Hauptstadt. Die begleitende Lehrerin ist bei uns sehr beliebt, engagiert und immer hilfsbereit. Unser Klassenlehrer ist der typische Mathematiker, zudem verfällt er manchmal in lange geschichtliche Vorträge, was einen "kurzen Verdauungsspaziergang durch die Innenstadt" in einen 5-Stunden-Gewaltmarsch verwandelt. In der Klasse aufgrund von diversen Vorgängen nicht besonders beliebt.
Der Vorfall: Der Patient, nennen wir ihn Max*, klagt im Verlauf des Tages über Nackenschmerzen. Diese erwähnt er nach dem Frühstück sehr beiläufig. Gegen Abend (gegen 21 Uhr) suchen wir gemeinsam ein Restaurant in Berlin-Mitte auf. (Das, wie sich später herrausstellte direkt vor dem Eingang zu einer gefürchteten Rotlichtmeile Berlins lag.) Gegen 21.10 werde ich von einem Freund angesprochen mit den Worten: "Du, da auf der Terasse sitzt der Max, dem gehts nicht gut. Guck doch mal bitte nach.
Der Patient sitzt mit der Lehrerin Frau Weinerts* auf der Terasse des Restaurant auf einem Korbstuhl. Auf Nachfrage gibt er an, dass er Nackenschmerzen habe und ihm kurzzeitig schwarz vor Augen geworden sei. Mit Decken sorgen wir für Wärmeerhaltung. Er kann seinen Kopf nur eingeschränkt bewegen (21.20) Er will draußen sitzen bleiben, da er bei der frischen Luft wieder klarer werde. Wir beratschlagen, ob wir ihn mit einem Taxi in die Kaserne...*räusper* ich meine natürlich Jugendhotel, oder in die nahe gelegene Charite bringen lassen sollen. Ich übernehme die Betreuung von Max kurzzeitig selbst, da die Lehrerin in Absprache mit mir zu Ende isst. Gegen 21.30 verschlechter sich der Zustand von Max auf einmal. Er wird panisch, weil ihm schwindelig und schwarz vor Augen wird. Da ich kein Material dabei habe und die Gefahr einer Synkope sehe, der Patient zudem panisch wird und den Wunsch nach einer ärztlichen Untersuchung äußert, entscheide ich, den Rettungsdienst zu rufen. Nach 5 Minuten in der Warteschleife (Hier ist der Notruf der Berliner FW, sie werden mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbunden, zu ihrer eigenen Sicherheit wird dieses Gespräch aufgezeichnet........) erreiche ich endlich einen Disponenten. Dieser ist von Beginn an höchst unfreundlich (was mich jetzt nicht so gestört hätte), hört mir nicht richtig zu (Aus 17 Jahre wird 70 und aus männlich weiblich), fragt er mich ob ich jetzt wolle, das er die Feuerwehr schicke. Auf meine etwas bissige Antwort (Ein Rettungsmittel würde mir reichen, den Löschzug bräuchte ich jetzt nicht)
werde ich umfassen über das Berliner RD-System informiert. Erst als ich sage, im Falle einer Synkope würde ich auf das Gespräch und die Verweigerung von Hilfe verweisen, wird mir aus Angst(?) ein RTW geschickt. Dieser ist der RTW 2 der FRW Mitte. Ich werde von einem der RAs gebeten, auf das Einsatzprotokoll die mir bekannten Personalien des Patienten zu notieren. Auf diesem Alarmschreiben steht als Stichwort: "SOSI, Adresse, Restaurantname, Unklarer Notfall". Da die Einsatznummer unleserlich ist, lässt der ältere der beiden RA die Melderdurchsage abspielen. Dort wird als Stichwort "Kind mit neurologischen Ausfällen" angegeben. Mein Klassenkamerad wird in das Kinder-KH in Friedrichshain verbracht, dort bestätigt sich der von mir gestellte und von den RA bestätigte Verdacht auf die Einklemmung eines Nervs nicht, dort wird ein "seltsames Gluckern im Magen" vermerkt, mit der Verordnung einer Diät. Meine Frage ist, war der Weg, den RTW zu rufen richtig? Hätte ich mehr tun, besser helfen können?
Das Szenario, das ich euch schildern möchte, liegt etwa 3 Monate zurück. Passiert ist das ganze auf der Abschlussfahrt meiner Realschulklasse nach Berlin. Ich war zu dem Zeitpunkt seit ca. 2 Wochen geprüfter Schulsanitäter (Wie sich das anhört

Der Patient: 17 Jahre alt, für sein Alter recht klein, dünn, wirkt bei 1,55 m Körpergröße ca. 55 kg. War wegen diverser Probleme mit dem Rücken in orthopädischer Behandlung. Der Junge ist in der Klasse sehr beliebt,intelligent, hat allerdings leicht hypochondrische Anwandlungen. Ich lag mit ihm während der Klassenfahrt auf einer Stube.
Die Lage: Wir waren mit einer Klasse, bestehen aus 18 Schülern sowie zwei Lehrern in der Hauptstadt. Die begleitende Lehrerin ist bei uns sehr beliebt, engagiert und immer hilfsbereit. Unser Klassenlehrer ist der typische Mathematiker, zudem verfällt er manchmal in lange geschichtliche Vorträge, was einen "kurzen Verdauungsspaziergang durch die Innenstadt" in einen 5-Stunden-Gewaltmarsch verwandelt. In der Klasse aufgrund von diversen Vorgängen nicht besonders beliebt.
Der Vorfall: Der Patient, nennen wir ihn Max*, klagt im Verlauf des Tages über Nackenschmerzen. Diese erwähnt er nach dem Frühstück sehr beiläufig. Gegen Abend (gegen 21 Uhr) suchen wir gemeinsam ein Restaurant in Berlin-Mitte auf. (Das, wie sich später herrausstellte direkt vor dem Eingang zu einer gefürchteten Rotlichtmeile Berlins lag.) Gegen 21.10 werde ich von einem Freund angesprochen mit den Worten: "Du, da auf der Terasse sitzt der Max, dem gehts nicht gut. Guck doch mal bitte nach.
Der Patient sitzt mit der Lehrerin Frau Weinerts* auf der Terasse des Restaurant auf einem Korbstuhl. Auf Nachfrage gibt er an, dass er Nackenschmerzen habe und ihm kurzzeitig schwarz vor Augen geworden sei. Mit Decken sorgen wir für Wärmeerhaltung. Er kann seinen Kopf nur eingeschränkt bewegen (21.20) Er will draußen sitzen bleiben, da er bei der frischen Luft wieder klarer werde. Wir beratschlagen, ob wir ihn mit einem Taxi in die Kaserne...*räusper* ich meine natürlich Jugendhotel, oder in die nahe gelegene Charite bringen lassen sollen. Ich übernehme die Betreuung von Max kurzzeitig selbst, da die Lehrerin in Absprache mit mir zu Ende isst. Gegen 21.30 verschlechter sich der Zustand von Max auf einmal. Er wird panisch, weil ihm schwindelig und schwarz vor Augen wird. Da ich kein Material dabei habe und die Gefahr einer Synkope sehe, der Patient zudem panisch wird und den Wunsch nach einer ärztlichen Untersuchung äußert, entscheide ich, den Rettungsdienst zu rufen. Nach 5 Minuten in der Warteschleife (Hier ist der Notruf der Berliner FW, sie werden mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbunden, zu ihrer eigenen Sicherheit wird dieses Gespräch aufgezeichnet........) erreiche ich endlich einen Disponenten. Dieser ist von Beginn an höchst unfreundlich (was mich jetzt nicht so gestört hätte), hört mir nicht richtig zu (Aus 17 Jahre wird 70 und aus männlich weiblich), fragt er mich ob ich jetzt wolle, das er die Feuerwehr schicke. Auf meine etwas bissige Antwort (Ein Rettungsmittel würde mir reichen, den Löschzug bräuchte ich jetzt nicht)
werde ich umfassen über das Berliner RD-System informiert. Erst als ich sage, im Falle einer Synkope würde ich auf das Gespräch und die Verweigerung von Hilfe verweisen, wird mir aus Angst(?) ein RTW geschickt. Dieser ist der RTW 2 der FRW Mitte. Ich werde von einem der RAs gebeten, auf das Einsatzprotokoll die mir bekannten Personalien des Patienten zu notieren. Auf diesem Alarmschreiben steht als Stichwort: "SOSI, Adresse, Restaurantname, Unklarer Notfall". Da die Einsatznummer unleserlich ist, lässt der ältere der beiden RA die Melderdurchsage abspielen. Dort wird als Stichwort "Kind mit neurologischen Ausfällen" angegeben. Mein Klassenkamerad wird in das Kinder-KH in Friedrichshain verbracht, dort bestätigt sich der von mir gestellte und von den RA bestätigte Verdacht auf die Einklemmung eines Nervs nicht, dort wird ein "seltsames Gluckern im Magen" vermerkt, mit der Verordnung einer Diät. Meine Frage ist, war der Weg, den RTW zu rufen richtig? Hätte ich mehr tun, besser helfen können?
Ein an der Mosel gestrandeter Rheinländer
Ausbildungsstand: Füllt in Schriftgröße 12 eine ganze DIN A Zeile
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