Hajo Behrendt
Beiträge: 1519
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Wohnort: Metropole und Welthauptstadt Wasbek (bei Neumünster) - Schleswig-Holstein
Qualifikation: RettAss
Hallo,
gerade wurde angefangen, in einem anderen Thread über das Thema SSD an Grundschulen zu diskutieren.
Hier zeichenen sich sehr unterschiedliche Meinungen und Einstellungen ab. Daher würde mich eure Meinung mal interessieren:
An einer (sehr engagierten, fortschrittlichen) Grundschule im Kreis Rendsburg-Eckernförde wird ab Klassenstufe Zwei eine AG "Erste Hilfe und Gesundheit" angeboten.
Lernziel ist unter anderem die Vermittlung von Erste-Hilfe-Basiswissen auf kindgerechtem Niveau.
Nach einiger Zeit können die Kinder z.B. sicher Wunden und Sportverletzungen versorgen, einen Notruf absetzen und auch das Auffinden von nicht ansprechbaren Notfallpatienten wird trainiert, inklusive Seitenlage und HLW.
Die Erfolge sind verblüffend. Selbst Drittklässler sind in der Lage, eine HLW korrekt und suffizient durchzuführen, oftmals besser als Erwachsene, weil sie unvoreingenommener und ohne Angst an die Sache herangehen.
Das Lerntempo ist sehr hoch und alle Kinder sind fleißig und aufmerksam bei der Sache.
Die Schule lässt z.B. Wundversorgungen unter (heimlicher) Beaufsichtung einer Lehrkraft stets selbst von diesen AG-Schülern durchführen und fährt damit sehr gut.
Den Kindern macht das Helfen Spaß und sie sind nach einer Versorgung "Stolz wie Oskar".
Nachdem ich dem erst skeptisch gegenüberstand, bin ich von dem Konzept, an dem auch ich mitwirke, voll überzeugt.
Ich hoffe, dass die Schüler, wenn sie in die weiterführende Schule übertreten, im SSD entsprechend ihres Kenntnisstands (Guter EH-Kurs) weitermachen können. Sie verfügen teilweise schon über die Erfahrung von über 50 Wundversorgungen und Betreuungseinsätzen.
Wie steht ihr dazu?
Würdet ihr Fünftklässer mit entsprechenden Vorkenntnissen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit einbinden?
SSD an der Grundschule - Eine gute Sache auch zur immer schwieriger werdenden Nachwuchsgewinnung?
Freue mich auf eure Meinungen...
Übrigens: Mittlerweile trägt das Projekt auch erste Früchte im Bereich von "schweren" Notfällen:
Ein Schüler der vierten Klasse fand seine Mutter nach einem Suizidversuch bewusstlos in der Wohnung vor. Er alarmierte den Rettungsdienst und die Oma, öffnete die Tür und lagerte die Mutter nach Atemkontrolle in Seitenlagerung, bis der RTW eintraf. Dabei überwachte er regelmäßig die Atmung.
Vor drei Jahren brachen zwei kleine Mädchen beim Eislaufen auf einem Feld in einer zugefrorenen Senke ein und blieben unter Eis. Die anderen Kinder hatten keine Chance, sie rauszuziehen, also rief ein Kind per Handy die LSt, die 2 RTW, 1 NEF und 1 RTH entsannte. Zwei weitere Kinder liefen zum nächsten Gehöft um Erwachsene und Hilfsmittel zu holen. Leider verstarben die beiden Mädchen nach primär erfolgreicher Reanimation durch den RTD nach einigen Tagen in der Uniklinik.
gerade wurde angefangen, in einem anderen Thread über das Thema SSD an Grundschulen zu diskutieren.
Hier zeichenen sich sehr unterschiedliche Meinungen und Einstellungen ab. Daher würde mich eure Meinung mal interessieren:
An einer (sehr engagierten, fortschrittlichen) Grundschule im Kreis Rendsburg-Eckernförde wird ab Klassenstufe Zwei eine AG "Erste Hilfe und Gesundheit" angeboten.
Lernziel ist unter anderem die Vermittlung von Erste-Hilfe-Basiswissen auf kindgerechtem Niveau.
Nach einiger Zeit können die Kinder z.B. sicher Wunden und Sportverletzungen versorgen, einen Notruf absetzen und auch das Auffinden von nicht ansprechbaren Notfallpatienten wird trainiert, inklusive Seitenlage und HLW.
Die Erfolge sind verblüffend. Selbst Drittklässler sind in der Lage, eine HLW korrekt und suffizient durchzuführen, oftmals besser als Erwachsene, weil sie unvoreingenommener und ohne Angst an die Sache herangehen.
Das Lerntempo ist sehr hoch und alle Kinder sind fleißig und aufmerksam bei der Sache.
Die Schule lässt z.B. Wundversorgungen unter (heimlicher) Beaufsichtung einer Lehrkraft stets selbst von diesen AG-Schülern durchführen und fährt damit sehr gut.
Den Kindern macht das Helfen Spaß und sie sind nach einer Versorgung "Stolz wie Oskar".
Nachdem ich dem erst skeptisch gegenüberstand, bin ich von dem Konzept, an dem auch ich mitwirke, voll überzeugt.
Ich hoffe, dass die Schüler, wenn sie in die weiterführende Schule übertreten, im SSD entsprechend ihres Kenntnisstands (Guter EH-Kurs) weitermachen können. Sie verfügen teilweise schon über die Erfahrung von über 50 Wundversorgungen und Betreuungseinsätzen.
Wie steht ihr dazu?
Würdet ihr Fünftklässer mit entsprechenden Vorkenntnissen im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit einbinden?
SSD an der Grundschule - Eine gute Sache auch zur immer schwieriger werdenden Nachwuchsgewinnung?
Freue mich auf eure Meinungen...
Übrigens: Mittlerweile trägt das Projekt auch erste Früchte im Bereich von "schweren" Notfällen:
Ein Schüler der vierten Klasse fand seine Mutter nach einem Suizidversuch bewusstlos in der Wohnung vor. Er alarmierte den Rettungsdienst und die Oma, öffnete die Tür und lagerte die Mutter nach Atemkontrolle in Seitenlagerung, bis der RTW eintraf. Dabei überwachte er regelmäßig die Atmung.
Vor drei Jahren brachen zwei kleine Mädchen beim Eislaufen auf einem Feld in einer zugefrorenen Senke ein und blieben unter Eis. Die anderen Kinder hatten keine Chance, sie rauszuziehen, also rief ein Kind per Handy die LSt, die 2 RTW, 1 NEF und 1 RTH entsannte. Zwei weitere Kinder liefen zum nächsten Gehöft um Erwachsene und Hilfsmittel zu holen. Leider verstarben die beiden Mädchen nach primär erfolgreicher Reanimation durch den RTD nach einigen Tagen in der Uniklinik.
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 22.01.2010, 12:54, insgesamt 4-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!