Ausrüstung für SAN-Dienste

Tasche, Rucksack oder Koffer? AED ja oder nein? Ist eine Trage wirklich notwendig? Dienstkleidung? Warnwesten? Wo einkaufen? Alle diese Fragen und alles Weitere, was mit eurer Ausrüstung zu tun hat, findet hier Platz!

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14.09.2013, 13:57
Ich bin gerade dabei mir über die Ausrüstung für SAN-Dienste Gedanken zu machen. Wäre schön, wenn ihr eure Gedanken dazu äußern würdet. Um Missverständnisse vorzubeugen: Es geht dabei um eine Einheit einer HiOrg - nicht um einen SSD. Außer für SAN-Dienste wird sie auch im Rahmen des KatS eingesetzt (wodurch einige Dinge - im Bereich Verbandmaterial - bereits vorgegeben sind).
Der Großteil der Helfer besteht aus Sanitätern, aber auch einigen darüber hinaus qualifizierten (insb. Rettungssanitäter).

- Atemwege: Absaugung, O2, Beatmungsbeutel, Guedeltuben, Larynxtuben
- Kreislauf: Venenverweilkanülen, Infusionen mit System, Abwurfschachtel
- Diagnostik: RR-Manschette, Stethoskop, Leuchte, Thermometer
- Verbandsmaterial (nach DIN-Vorgaben)
- Hygiene: Haut-, Hände-, Geräte-/ Flächendesinfektion; Handschuhe, Müllsäcke, Rettungsdecke
- Trauma: Samsplint Arm+Bein, HWS-Krause, Kältesofortkompressen
- Sonstiges: Kleiderschere, Tragetuch, Dokumentationsmaterial

Was mich konkret interessieren würde:
- Medikamente? Was? Falls ja, wie handhabt ihr das mit der Lagerung? Wie sind die Kosten? Das meiste wird sicher nach Haltbarkeitsablauf verworfen werden müssen.
- Wo kauft ihr (online) ein?
- Was würdet ihr noch ergänzen/ streichen?

14.09.2013, 14:59
Also ich denke wenn du n O2 hast solltest du auch n Pulsoxy haben. Ansonsten sind bei uns auf den Diensten immer AEDs mit dabei. Medikamente haben wir keine, da wir auch kein entsprechend ausgebildetes Personal haben, bzw nichts freigegeben ist. Wir haben zwar Zugangs-/Infusionsmaterial in Koffer, aber das darf wiederum keiner benutzen.

Gruß Sam

14.09.2013, 15:04
Geht es um die Ausstattung eines Rucksacks oder um allgemeine Ausrüstung für San-Dienste?
Wir haben den Rucksack in der Ortsgliederung fast genauso ausgestattet:

- Rucksack: Helbig Helbag Profi L
- Atemwege: Absaugung, O2, Beatmungsbeutel, Guedeltuben, Larynxtuben
- Kreislauf: Venenverweilkanülen, Infusionen mit System, Abwurfschachtel
- Diagnostik: RR-Manschette, Stethoskop, Leuchte, Thermometer, BZ-Messgerät, Pulsoxy
- Verbandsmaterial (nach DIN-Vorgaben)
- Hygiene: Haut-, Hände-, Geräte-/ Flächendesinfektion; Handschuhe, (Müllsäcke), Rettungsdecke
- Trauma: Samsplint Arm+Bein, HWS-Krause, Kältesofortkompressen
- Sonstiges: Kleiderschere, Dokumentationsmaterial
- Medikmente: Fenistil-Gel, Traumon-Gel
Zusätzlich in einer seperaten Tasche noch einen AED.

Ansonsten liegt auf größeren San-Diensten in der UHS noch ein Ampullarium.
Bei einem mehrtägigem San-Dienst auf einem Festival haben wir noch einen Medikamentenkoffer mit Paracetamol, Fenistil und Traumon-Salbe.

Das ist alles, was ich aus dem Kopf gerade weiß.

14.09.2013, 16:23
Was habt ihr im Ampullarium?
Wozu ein BZ-Messgerät, wenn ihr keine Glucose vorhaltet?
Bieten einem die Messwerte des Pulsoxys wirklich einen Vorteil?

14.09.2013, 16:59
Welche Medikamente im Ampullarium sind, weiß ich jetzt nicht, da ich damit nicht arbeiten muss. Das ist auch bei einem kleinen Sanitätsdienst, den man mit wenigen Leuten absichert nicht dabei.
Im Rucksack selber ist glaube ich kein Glucose enthalten. Es kann aber sein, das welche bei den Infusionen dabei liegt.
Zum Thema Pulsoxy:
Da wurde ja hier im Forum auch schon die ein oder andere Diskussion geführt. Erkennen ob jemand eine Atemnot hat, kann ich auch so, genauso wie Puls messen. Allerdings ist es eine komfortable Möglichkeit, zu sehen, ob sich die Sauerstoffsättigung oder der Puls verändert hat, wenn man beachtet, wann der Pulsoxy ungenau misst.
Ohne Pulsoxy würde aber auch niemand sterben.

14.09.2013, 17:04
Wir nehmen bei größeren Diensten immer unseren Bereitschafts-RTW mit, somit haben wir auch ein Standard-Ampullarium vor Ort. Kosten kann ich dir leider nicht sagen.

Wo siehst du denn ein Problem mit der Lagerung?
- Wo ist das Material normalerweise gelagert?
- An der Einsatzstelle selber sollten Temperaturen unter 10°C und über 40°C eigentlich vermeidbar sein, und die kurzfristige Lagerung über 25°C sehe ich nicht problematisch.

Wobei sich auch die Frage stellt was ihr tatsächlich an Medikamenten braucht.
Glucose ist ja relativ unproblematisch und auch nicht besonders teuer.
Adrenalin muss dann halt regelmäßig ausgetauscht werden, zumindest falls es dauerhaft auf Raumtemperatur gelagert wird. Liegt es auf der Wache jedoch im Kühlschrank, könntest du dich schlau machen, wie es dann mit der Haltbarkeit aussieht.

Ich würde das ganze noch um SicSacs und Einmaldecken ergänzen.


Für die Bereitschaft besorgen wir das Material über den KV, für die FW bestelle ich bei Meier-Medizintechnik.


Gruß
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

14.09.2013, 17:08
Pulsoxymeter bieten meiner Meinung nach zwei Vorteie:
1. man hat den Puls immer im Blick, d.h. man muss nicht immer wieder den Puls messen
2. Es zeigt die Sauerstoffsättigung (SpO2) an, so kann man sagen, ob man mehr Sauerstoff geben sollte (da niedrigere SpO2 erkennbar) Man sagt, bei weniger als 95% SpO2 hat man eine eniedrigte SpO2. Und man hat ja gelernt, dass das Gehirn genug Sauerstoff benötigt, da sonst Nervenzellen absterben. Deshalb sollte man bei einer erniedrigten Sauerstoffsätigung wenn möglich die Ursache dafür herausfinden.

!!! Nachteil l!!! man sollte sich nie nur auf das Pulsoxi verlassen. Bei lackierten Fingernägeln vor allem Schwarzen, kalten Händen oder einer Kohlenstoffmonoxyd-Vergiftung kann es zu Messfehlern kommen.!!!
SanH, ehemaliger Leiter des SSD der Realschule Horb a.N., JRK-Leitung

14.09.2013, 17:20
Und was macht der geneigte JRKler wenn der Brandpatient 100% anzeigt?

Und der COPDler 88%?

14.09.2013, 17:41
Original von steffenJRK

!!! Nachteil l!!! man sollte sich nie nur auf das Pulsoxi verlassen. Bei lackierten Fingernägeln vor allem Schwarzen, kalten Händen oder einer Kohlenstoffmonoxyd-Vergiftung kann es zu Messfehlern kommen.!!!


Bei einer CO Intox ist es kein Messfehler...
Auch die Anämie kann zu Trugschlüssen beim Sani führen, ein Messfehler ist es nicht.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

14.09.2013, 18:07
Das ist jetzt aber Haarspalterei... Die Frage ist ja nicht, was physikalisch gemessen werden soll, sondern welchen medizinischen Wert ich erheben will - in sofern ist auch eine 100% bei CO-Intoxikation ein Messfehler.

14.09.2013, 18:49
Wenn man das Konzept verstehen will, hilft es keine Halbwahrheiten zu verbreiten.

Wenn du messen willst, wie viel Sauerstoff dem Patienten zur Verfügung steht, dann könntest du auch die 99% beim Anämiekranken als "Messfehler" werten.
Wen du messen willst, wie viel Sauerstoff dem Pateinten zur Verfügung stehen, ist ein Pulsoxy aber auch das falsche Gerät. :)
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

14.09.2013, 20:11
Das Gerät sagt genau gesprochen auch nicht, wie viel Sauerstoff dem Patienten zur Verfügung steht, sondern nur wie viel % der Erys mit Sauerstoff beladen sind. (Oder im Sonderfall eben mit CO)
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

14.09.2013, 22:24
Das war meine Aussage. :)
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

15.09.2013, 08:17
Ja, aber nicht so schön kristallklar ausgedrückt :)
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

15.09.2013, 08:37
Original von M1k3
Wenn man das Konzept verstehen will, hilft es keine Halbwahrheiten zu verbreiten.

Wenn du messen willst, wie viel Sauerstoff dem Patienten zur Verfügung steht, dann könntest du auch die 99% beim Anämiekranken als "Messfehler" werten.
Wen du messen willst, wie viel Sauerstoff dem Pateinten zur Verfügung stehen, ist ein Pulsoxy aber auch das falsche Gerät. :)


Was willst du denn wissen, wenn du ein Pulsoxy anschließt?
Natürlich ist mir bewusst, dass du rein physikalisch-technisch Recht hast, aber was mich medizinisch interessiert ist einfach nicht die O2-Sättigung der Erys sondern die Sauerstoffversorgung des Patienten, weil sich nur hieraus eine mögliche Konsequenz ergeben kann.
Letztlich ist das aber keine Besonderheit der SpO2 sondern tritt bei sehr vielen Messverfahren auf: Ich messe nicht das, was mich eigentlich interessiert sondern eine Hilfsgröße, die in einem bestimmten Fenster möglichst gut mit meiner Zielgröße korelliert.

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